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Siebenjährige in Wien erstochen: 16-Jähriger aus Sicherheitsgründen verlegt

Der 16-Jährige wurde nach Linz verlegt.
Der 16-Jährige wurde nach Linz verlegt. ©APA (Sujet)
Jener 16-Jährige, der eine Siebenjährige in einem Gemeindebau in Wien-Döbling erstochen haben soll, wurde aus Sicherheitsgründen nach Linz verlegt. Gegen den Burschen gab es in der Justizanstalt Josefstadt angeblich konkrete Bedrohungsszenarien von inhaftierten Landsleuten.
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Jener 16-jährige Bursch, der am 11. Mai in Wien-Döbling ein siebenjähriges Mädchen erstochen haben soll, ist vor wenigen Tagen von der Justizanstalt (JA) Wien-Josefstadt ins Kepler-Klinikum nach Linz verlegt worden. Die “Kronen Zeitung” hatte darüber zuerst berichtet. Der APA wurde am Montag aus informierten Kreisen bestätigt, dass dafür jedenfalls Sicherheitsgründe mitausschlaggebend waren.

16-Jähriger wurde aus Sicherheitsgründen nach Linz verlegt

Bereits Ende voriger Woche hatte die APA von einem gegen den 16-Jährigen gerichteten konkreten Bedrohungsszenario erfahren. Die Justizbehörden wollten das – darauf angesprochen – nicht bestätigen. Wie der APA zugetragen wurde, soll in der JA Josefstadt ein tschetschenischer Häftling von inhaftierten Landsleuten auf den 16-Jährigen angesetzt worden sein. Das Justizministerium wollte zu den Haftumständen des Burschen bis zuletzt keine Auskunft geben.

Fest dürfte jedenfalls stehen, dass bei der Bestattung der Siebenjährigen, deren sterbliche Überreste nach Tschetschenien überstellt wurden, von Angehörigen der aus der nordkaukasischen Republik stammenden Familie am offenen Grab zur “Blutrache” aufgerufen wurde. Ein entsprechendes Video kursierte im Internet. Die “Oberösterreichischen Nachrichten” berichteten in ihrer Montag-Ausgabe von einem “Kopfgeld” in Höhe von 20.000 Euro, das auf den 16-Jährigen – er hat ebenfalls tschetschenische Wurzeln – ausgesetzt worden sein soll.

Auch Morddrohungen gegen Verteidigerin des 16-Jährigen

Die Zeitung zitierte in diesem Zusammenhang den oberösterreichischen Landespolizeidirektor Andreas Pilsl mit der Bemerkung, “Sicherheitsbedenken” hätten zur Verlegung des Gymnasiasten nach Linz geführt. Im Kepler-Klinikum stünde der Bursch rund um die Uhr unter fachärztlicher Beobachtung und erhalte regelmäßig Besuch vom Gerichtspsychiater Peter Hofmann, der von der Staatsanwaltschaft Wien mit der Erstellung eines Gutachtens zum psychischen Befinden des Mordverdächtigen beauftragt wurde.

Ernst genommen werden von den Behörden offenbar auch Morddrohungen gegen Liane Hirschbrich, die Verteidigerin des 16-Jährigen. Diese hatte – wie die Tageszeitung “Österreich” publik machte – Anzeige erstattet, nachdem bei ihr eine SMS eingegangen war, in der sie mit dem “Abstechen” bedroht wurde. Informationen der APA zufolge wurde Hirschbrich am vergangenen Wochenende von Beamten des Bundeskriminalamts zu einem wichtigen Termin in der prominenten Strafsache eskortiert. Hirschbrich war am Montag für die APA vorerst telefonisch nicht erreichbar.

(APA/Red)

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