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Großer Andrang am letzten Einkaufstag vor Lockdown

Am Samstag galt bei vielen Österreichern das Motto: Noch schnell einkaufen vor dem Lockdown.
Am Samstag galt bei vielen Österreichern das Motto: Noch schnell einkaufen vor dem Lockdown. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Am Samstag dachten viele Menschen, dass sie schnell noch einkaufen, bevor die Geschäfte wieder aufgrund des Corona-Lockdowns am Montag zusperren.
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Schnell noch einkaufen, bevor die Geschäfte wieder zusperren müssen - das haben sich am Samstag, dem letzen Einkaufstag vor dem neuerlichen Corona-Lockdown, viele Menschen in Österreich gedacht. In den Einkaufsstraßen und Shoppingcentern des Landes herrschte bereits am Vormittag ein reges Treiben. Im Auhofcenter im Westen Wiens war der Andrang unter anderem bei der Impfstraße am größten.

Reges Treiben am letzten Einkaufstag vor dem Lockdown

In Linz waren in der Landstraße - der Einkaufsstraße in der Innenstadt - extrem viele Passanten unterwegs. Manche Geschäfte platzten quasi aus allen Nähten, sodass etwa ein Durchkommen in den hinteren Bereich eines Buchhändlers mehr oder minder unmöglich schien. Entsprechend lange Schlangen bildeten sich vor den Kassen. Vor allem Weihnachtsdekoration war gefragt, teilweise lockten Räumungsverkäufe mit 50 Prozent Rabatt auf Engel, Christbaumkugeln und Co. Auf dem Linzer Südbahnhofmarkt waren größere, ungeschmückte Adventkränze rasch Mangelware.

Im Auhofcenter im Westen von Wien war schon um 9 Uhr früh, als die meisten Geschäfte aufsperrten, gefühlt mehr los als an anderen Samstagen um diese Uhrzeit. Bei einer Schuhkette etwa probierten mehrere Eltern mit ihren Kindern Winterschuhe an, um gewappnet zu sein, sollte während des Lockdowns der Wintereinbruch kommen. Auch in anderen Geschäften standen zielgerichtete Besorgungen und vorgezogene Weihnachtseinkäufe im Vordergrund. Viel los war auch in den Friseurstudios und etliche Leute trafen sich beim Bäcker auf ein Frühstück. Einige Modeketten warben mit hohen Rabatten.

Warteschlange vor der Corona-Impfstraße im Auhofcenter

Im Auhofcenter bildete sich wie schon in den vergangenen Tagen auch am Samstag eine Warteschlange vor der Impfstraße. Die Stadt Wien impft hier ohne Termin und stockte die Kapazitäten zuletzt auf. Da Wien bereits seit einer Woche bei allen vier zugelassenen Corona-Impfstoffen schon nach vier Monaten die Auffrischung ermöglicht, ließen sich hier auch viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher boostern.

Nicht nur im Aufhofcenter stauten sich die Autos, auch beim Gewerbepark Stadlau und bei der Zufahrt zum größten Einkaufszentrum Österreich, der Shopping City Süd in Vösendorf, stockte zu Mittag der Verkehr. In Eisenstadt war bei den Fachmarktzentren auch einiges los, aber kein Riesenansturm. In Klagenfurt waren Parkplätze vor einem großen Möbelhaus gegen 11 Uhr bereits Mangelware, auch im nahen Spielwarengeschäft war die Kundenfrequenz hoch, ebenso bei einem Sportartikelhändler. Bei einem Elektrogeschäft das gleiche Bild, dort war fast so viel los wie an einem Einkaufssamstag im Dezember.

In Grazer Innenstadt war es eher ruhig

Im Gegensatz zu den Shoppingcentern am Stadtrand ging es in der Grazer Innenstadt entspannt zu. "Ich bin richtiggehend mit den Öffis in die Stadt geflüchtet, nachdem ich den Verkehr am Parkplatz von dem Einkaufszentrum da in Liebenau gesehen habe. Hier ist es so entspannt, und Geschenke habe ich ja schon einige beisammen. Man lernt ja aus Lockdowns", sagte eine Dame am Jakominiplatz zur APA. Das City-Kaufhaus Kastner & Öhler war gut besucht, von Gedränge von Geschenkekäufern vor den drei Wochen erzwungener Schließzeit war aber nichts zu bemerken.

Auch hohe Frequenz in Einkaufszentren in Westösterreich

In Westösterreich hat der ab Montag bevorstehende Lockdown ebenfalls zu einer hohen Frequenz der Einkaufszentren geführt. So war etwa Vorarlbergs größtes Einkaufszentrum - der Messepark in Dornbirn - von der Früh weg ausgezeichnet besucht, im Innsbrucker DEZ fing der Tag "mit einer guten Frequenz" an - mit einer weiteren Steigerung wurde am Nachmittag gerechnet. "Man spürt, dass ab Montag wieder Lockdown herrscht", sagte Messepark-Geschäftsführer Burkhard Dünser.

Dünser sprach gegenüber der APA von "sehr, sehr gutem Besuch, es ist ein ganz starker Tag". Die Parkplätze waren gegen Mittag zu 96 Prozent besetzt. Nichtsdestotrotz ging der Geschäftsführer von einem noch gesteigerten Andrang am Nachmittag aus. Der Samstagnachmittag ist üblicherweise die beste Einkaufszeit. Es seien genügend Ausweichparkplätze vorhanden, zeigte man sich im Messepark gerüstet.

"Noch nicht die Hölle los"

Im DEZ war am Vormittag gegen 11.00 Uhr zwar "noch nicht die Hölle los", das Einkaufsgeschehen wurde auf APA-Anfrage aber als "richtig gut" beschrieben. Auch rechnete man damit, dass am späten Vormittag und am Nachmittag noch deutlich mehr Leute kommen könnten.

Keinen Kundenansturm gab es hingegen bei einem Baumarkt im 17. Wiener Gemeindebezirk am frühen Samstagnachmittag. Ein am Eingang positionierter Securitymitarbeiter hatte nichts zu tun. "Es ist etwas mehr los als an einem normalen Einkaufssamstag", sagte eine Verkäuferin.

(APA/Red)

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