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Österreich nicht einziges Land mit Verschärfungen

In Italien ist eine Corona-Impfpflicht Thema.
In Italien ist eine Corona-Impfpflicht Thema. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Mehrere Staaten gestalten ihre Maßnahmen wegen der steigenden Corona-Zahlen strenger. Viele Länder hatten der Maskenpflicht oder der 3G-Regelung ein Ende gesetzt - oder diese zumindest deutlich gelockert.
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Impfpflicht ab Februar

Nun wird vielerorts nachgeschärft, in manchen Staaten ist auch ein "Lockdown für Ungeimpfte" ein Thema.

Österreich steht mit landesweitem Lockdown alleine da

Gleichzeitig ist in Europa derzeit nirgendwo ein landesweiter Lockdown in Sicht, wie er nun in Österreich ab Montag kommen soll. Pauschale Grenzschließungen sind ebenfalls keine angekündigt - zumindest für Geimpfte und Genesene heißt es überall "freie Fahrt". Im Folgenden ein Überblick über die Maßnahmen in ausgewählten EU-Ländern:

Corona-Maßnahmen in Deutschland in der Kritik

Die Parteien der künftigen Ampel-Koalition, SPD, FDP und Grüne, haben verschärfte Testpflichten - darunter auch 3G am Arbeitsplatz und sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln - in Bundestag und Bundesrat durchgebracht. Gleichzeitig soll die mit 25. November auslaufende Epidemische Notlage aber nicht mehr verlängert werden. Das bedeutet, dass die Bundesländer nicht mehr so leicht pauschale Lockdowns verhängen können. Die Union kritisierte die Maßnahmen als nicht scharf genug angesichts der stark steigenden Inzidenzen, die bereits einen Rekordwert erreicht haben. In drei Wochen soll die Regelung evaluiert werden.

In Italien wird trotz einer hohen Durchimpfungsrate von 84 Prozent und vergleichsweise geringer Inzidenzen wird immer wieder über die Coronamaßnahmen heftig diskutiert. Die Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz im Oktober führte zu teils gewalttätigen Protestkundgebungen. Derzeit wird eine Impfpflicht debattiert, auch ein "Lockdown für Ungeimpfte" wird von einigen Regionalpräsidenten vorgeschlagen, von der Regierung zur Zeit allerdings abgelehnt.

Strengere Coronamaßnahmen in Niederlande

Die Regierung in Den Haag ist angesichts der stark steigenden Inzidenzen vor zwei Wochen vorgeprescht und hat die Coronamaßnahmen wieder verschärft. Die dort "Teil-Lockdown" genannten Regelungen mit ausgeweiteter Maskenpflicht und verkürzten Öffnungszeiten für Geschäfte und Lokale, neben einer 3G-Regel in zahlreichen Bereichen, erscheinen aus österreichischer Sicht allerdings recht milde.

Auch in Dänemark, wo die Beschränkungen im September angesichts der sehr hohen Impf- und niedrigen Infektionszahlen völlig aufgehoben worden waren, wurde nun 3G in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen wiedereingeführt.

Kroatiens Corona-Inzidenzen unter höchsten Europas

Kroatien hat aufgrund der gestiegenen Inzidenzen, die zu den höchsten in Europa zählen, die 3G-Regel auch auf öffentliche Ämter ausgeweitet. Im Gesundheits- und Sozialbereich galt sie schon länger. Den in Österreich eingeführten "Lockdown für Ungeimpfte" bezeichnete Präsident Zoran Milanovic indes als "Methoden, die an die 30er Jahre erinnern".

Die slowakische Regierung hat ab kommenden Montag einen "Lockdown für Ungeimpfte" verkündet. Das bedeutet eine 2G-Regel etwa in Hotellerie, Gastronomie und bei Veranstaltungen. Am Arbeitsplatz gilt 3G. Arbeitgeber können nach einer jüngsten Gesetzesänderung Mitarbeiter, die keinen 3G-Nachweis erbringen, ohne Gehaltsfortzahlung vom Arbeitsplatz aussperren.

Kommt "Lockdown für Ungeimpfte" in Slowenien?

Das kleine südliche Nachbarland Österreichs ist derzeit innerhalb Europas Spitzenreiter bei den Inzidenzen. Premier Janez Jansa erwägt zwar einen "Lockdown für Ungeimpfte" wartet aber noch auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes. Jüngst hatte das Land wieder Kontaktbeschränkungen, eine heftig umstrittene Testpflicht an Schulen und Einschränkungen bei den Öffnungszeiten der Gastronomie beschlossen.

Tschechien setzt im Kampf gegen das Coronavirus neuerdings in vielen Bereichen auf eine 2G-Regel. Wer ein Lokal oder ein Hotel besuchen will, muss ab Montag vollständig geimpft oder genesen sein - ein negativer Test reicht nicht mehr. Dies gilt auch für Dienstleistungen wie Friseure sowie für Großveranstaltungen. Zudem sollen wieder flächendeckend Schnelltests in Firmen eingeführt werden.

Ausweitung von Corona-Impfpflicht in Ungarn

Ungarn hatte im Frühjahr beim Impfen auf das Gas gedrückt und dabei auch die Impfstoffe Sputnik V aus Russland und Sinopharm aus China eingesetzt, die in der EU nicht zugelassen waren. Nachdem jedoch die Coronabeschränkungen im Sommer praktisch vollständig aufgehoben wurden, wird in diesen Tagen wieder nachgeschärft. So wurde die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr wieder eingeführt, nun folgt eine in Innenräumen, mit Ausnahme von Büros und Sportstätten. Eine Impfpflicht, die im Gesundheitswesen bereits länger besteht, wird nun auf den öffentlichen Dienst ausgeweitet.

Das Land ist eines der Schlusslichter in Europa, was die Durchimpfungsrate betrifft, und hatte vor allem im Oktober mit extrem hohen Zahlen an Coronakranken in den Spitälern sowie mehreren Hundert Coronatoten pro Tag zu kämpfen. Ende Oktober wurden daher strenge Maßnahmen ergriffen, die mit einer generellen Maskenpflicht auch im Außenbereich, einem Lockdown für die Nachtgastronomie und sämtliche Veranstaltungen sowie darüber hinausgehenden starken Einschränkungen für Ungeimpfte (etwa eine nächtliche Ausgangssperre, Zugangsverbot zu Gastronomie und Kultureinrichtungen) einhergingen.

(APA/Red)

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