Das Justizministerium sagte auf Anfrage der APA am Montag, dass Küssel einen Haftausgang hatte und davon auch wieder zurückgekehrt sei. Man prüfe den Fall. Küssel war im Jänner 2013 als Initiator der neonazistischen Homepage “alpen-donau.info” zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof (OGH) setzte die Strafe ein Jahr später auf sieben Jahre und neun Monate herab.
Gottfried Küssel auf Haftausgang beim Public Viewing
Britta Tichy-Martin sagte der APA, Küssel sei im Zuge der Entlassungsvorbereitung auf Ausgang gewesen. Dabei wurde er in dem Lokal gesehen, wie in dem Blog “Antifa Recherche Wien” mitgeteilt wurde.
Verurteilter Neonazi Gottfried Küssel mit “Identitären” & andere Rechtsextremen am Unicampus https://t.co/WOAyOVEBLI pic.twitter.com/8rzdf0AH1T
— autonome antifa [w] (@antifa_w) July 10, 2016
Mit Identitären in der Stiegl Ambulanz im Alten AKH in Wien
Demnach waren weitere bekannte Rechtsextremisten mit Küssel Fußball schauen. Auch ein Vertreter der laut Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes rechtsextremen Identitären soll darunter gewesen sein. Tichy-Martin sagte, man prüfe den Fall, auch ob allfällige Verstöße gegen die Ausgangsauflagen begangen wurden.
Heinz Pollischansky, Betreiber der Stiegl Ambulanz, sagte auf Anfrage der APA, er wisse nichts davon. “Küssel war sicher nicht im VIP-Bereich, das hätte ich gemerkt”, betonte der Gastronom. Dort hätte er sich persönlich um die Gäste gekümmert. Im Freiluftbereich außerhalb der VIP-Zone seien bis zu 1.000 Menschen gesessen. “Ich distanziere mich auf das Entschiedenste von solchen Vorwürfen”, sagte Pollischansky.
(apa/red)