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Zwei Ärzte im Wiener AKH positiv auf Coronavirus getestet

Die Betroffenen dürften sich auf einem Ärztekongress infiziert haben.
Die Betroffenen dürften sich auf einem Ärztekongress infiziert haben. ©APA (Sujet)
Im Wiener AKH wurden zwei neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Bei den Infizierten handelt es sich um Anästhesisten, die sich wohl auf einem Ärztekongress angesteckt haben.
Anästhesistin am Wiener AKH erkrankt
Ab sofort Zugangskontrollen in Spitälern
AKH-Patientin positiv getestet

Zwei Anästhesisten - eine Ärztin und ein Arzt - am Wiener AKH sind positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Das bestätigte Oswald Wagner, Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Med Uni Wien, Dienstagmittag der APA.

135 mögliche Verdachtsfälle

Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus gelten - nach der positiven Testung von zwei Anästhesie-Ärzten auf SARS-CoV-2 - nun insgesamt sogar 135 Personen als mögliche Verdachtsfälle. Laut Wiener Krankenanstaltenverbund handelt es sich um 85 Mediziner und 50 Pflegepersonen, bei denen eine Abklärung erfolgen muss. Sie hatten Kontakt zu den infizierten Ärzten.

Die Testergebnisse lagen vorerst noch nicht für alle Kontaktpersonen vor. Bisher wurde jedoch kein zusätzlicher Fall registriert. Jene Personen, bei denen das Ergebnis noch nicht vorliegt, bleiben in häuslicher Absonderung. Unter den Verdachtsfällen, so betonte der KAV, befinden sich keine Patienten.

Zwei Coronavirus-Fälle im Wiener AKH: Keine Sperre

Die Betroffenen hätten am vorvergangenen Wochenende an einem Ärztekongress in Zürs am Arlberg teilgenommen und dürften sich dabei infiziert haben.

Wagner versicherte, dass der Spitalsbetrieb im AKH intakt sei und weiter funktioniere. Medienberichte, denen zufolge Abteilungen gesperrt worden seien, wies er als unrichtig zurück.

Infizierte Anästhesisten in "gutem" Gesundheitszustand

Die Erkrankung der beiden Infizierten verlaufe jeweils moderat, ihr Gesundheitszustand sei "gut". Kontaktpersonen der Ärztin - rund 20 Spitalsmitarbeiter - seien bereits auf eine mögliche Ansteckung getestet worden. Die bisherigen Ergebnisse wären allesamt negativ, teilte Wagner mit. Weitere Testungen wären im Laufen.

Kongress in Krisengebiet vorzeitig abgebrochen

Die infizierten Anästhesisten hatten mit acht weiteren AKH- Ärzten ab 8. März an einem Kongress in Zürs am Arlberg teilgenommen. Dieser wurde wenig später vorzeitig abgebrochen, nachdem bekannt wurde, dass das Gebiet um St. Anton stark von Infektionen mit SARS-CoV-2 betroffen war.

Die Wiener Ärzte hätten am 10. März mit dem Zug die Rückreise in die Bundeshauptstadt angetreten, berichtete Oswald Wagner, Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Med Uni Wien, im Gespräch mit der APA. Die Anästhesistin hätte im Anschluss ihren Dienst im AKH angetreten und dabei Kontakt zu Spitalsmitarbeitern - Ärzten und Pflegepersonal - und Patienten gehabt, räumte Wagner ein. Als ihr bewusst wurde, dass sie sich in einem Krisenherd befunden hatte, habe sie sich vorsorglich auf das Coronavirus testen lassen. Am vergangenen Wochenende sei dann das positive Ergebnis vorgelegen.

Abgesehen von ihrem ebenfalls infizierten männlichen Kollegen - ob dieser nach seiner Rückkehr nach Wien Dienst am AKH verrichtete und Kontakt zu Patienten und Personal hatte, stand vorerst nicht fest - seien die anderen acht AKH-Ärzte nicht an Covid-19 erkrankt, betonte Wagner: "Auch bei ihnen wurden selbstverständlich Rachenabstriche entnommen. Sie waren negativ."

"Direkte Kontaktpersonen" bislang nur negativ getestet

Wagner bekräftigte, sämtliche - was die Bediensteten im AKH betrifft - "direkten Kontaktpersonen" der erkrankten Ärztin wären mittlerweile auf SARS-CoV-2 getestet worden und hätten bisher ausschließlich negative Ergebnisse erbracht. "Sie dürfen daher im Dienst bleiben, wenn sie sich freiwillig dazu bereit erklären, eine Maske tragen und sich täglich testen lassen", stellte der Vizerektor fest. Die Untersuchungen hinsichtlich nicht unmittelbarer Kontaktpersonen und allfällig betroffener Patienten seien im Laufen.

Wagner versicherte, dass der Spitalsbetrieb im größten Wiener Krankenhaus funktioniere. Medizinisch nicht dringend gebotene, somit aufschiebbare Untersuchungen und Operationen würden aber zeitlich nach hinten verlegt, um bei Bedarf ausreichende Kapazitäten - vor allem im Intensivbereich - in der gegenwärtigen Situation zu haben. Abschließend dankte Wagner allen Ärzten und Pflegern im AKH sowie den Mitarbeitern in den weiteren Einrichtungen im Bereich der Med Uni Wien für ihren Einsatz und ihre Leistungsbereitschaft in der Corona-Krise: "Sie leisten hervorragende Arbeit."

(APA/Red)

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