Studie: Wirkung der Corona-Impfung bei Genesenen

Die wissenschaftliche Untersuchung wurde von Innsbrucker und Linzer Wissenschaftern der jeweiligen Universitätskliniken bzw. des Christian Doppler Labors für Mukosale Immunologie (Johannes Kepler Universität/Linz) durchgeführt. Alexander Moschen (CD-Labor) und die Co-Autoren schrieben jetzt in EbioMedicine (11. August) in der online publizierten Studie: "In den vergangenen Monaten erkrankten zahlreiche Angehörige des Gesundheitspersonals an Covid-19 durch Infektion am Arbeitsplatz. Das hat zu erheblichen Personalengpässen beim medizinisch und pflegerisch tätigen Personal geführt. Wir untersuchten, wie sich eine zuvor durchgemachte Covid-19-Erkrankung auf die SARS-CoV-2-Impfung auswirkt und wie man das für 'sparsame' Impfstrategien nützen könnte."
Studie zur Bildung von Antikörpern nach der Corona-Impfung
In die Studie aufgenommen wurden 41 Angehörige des Gesundheitspersonals der Linzer Universitätsklinik. 14 von ihnen waren zuvor krank gewesen, 27 hatten keine SARS-CoV-2-Infektion gehabt. Die Wissenschafter untersuchten den Status der Antikörperbildung vor und nach der Impfung mit BNT162b2 (Pfizer/BioNTech mRNA-Impfstoff). Außerdem wurde auch die zelluläre Immunabwehr über T- und B-Zellen. Dies ist der zweite "Arm" der Abwehrreaktion.
Die Ergebnisse waren ziemlich eindeutig. Die Autoren der Studie: "Bei den Impflingen mit vorheriger Covid-19-Erkrankung bewirkte schon die erste Vakzine-Dosis eine hohe Konzentration an Antikörpern - in etwa vergleichbar wie nach der zweiten Impfung von Seronegativen (nicht zuvor Erkrankten; Anm.). Das bewirkte eine bessere Neutralisation von Viruspartikeln (...)."
Die Ergebnisse im Detail
Interessant waren zwei Detailergebnisse: Die Stärke der Neutralisationskraft der Antikörper von Genesenen war höher als man es allein mit der Immunreaktion auf die Impfung mit mRNA-Antigenen der Pfizer/BionTEch-Vakzine erwarten kann. Sie beruht ja ausschließlich auf einer Abwehrreaktion gegen das Spike-Protein der Krankheitserreger. "Zusätzlich war die Immunantwort von T-Zellen bei den Genesenen stärker und besonders stark gegen das Nukleokapsid-Protein von SARS-CoV-2", heißt es in der Zusammenfassung der Studie.
Das unterstützt die Hypothese, dass eine Covid-19-Erkrankung durch Kontakt es Immunsystems mit verschiedenen Antigenen (z.B. Spike- und Nukleokapsid-Proteine) des gesamten Virus einen Vorteil bietet. Im Endeffekt unterstützt dies auch die Entwicklung zumindest von Totimpfstoffen auf der Basis inaktivierter Covid-19-Erreger, weil das einer "natürlichen" Infektion näher kommt.
(APA/Red)