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Seestadt Aspern: Forschungsprojekt geht in zweite Phase

Das Forschungsprojekt in der Seestadt geht in die zweite Runde.
Das Forschungsprojekt in der Seestadt geht in die zweite Runde. ©ASCR_VogelAV
In einer Zeit, wo der Energieverbrauch steigt und der Klimawandel deutlich erkennbar ist, müssen Lösungen für Energiefragen der Zukunft gefunden werden. Deshalb startet die Aspern Smart City Research in eine zweite Projektphase.
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Anhand dreier Gebäude – eines Wohnhauses, einer Schule und eines Studentenheims – wurde im Stadtentwicklungsgebiet in Wien-Donaustadt von der Aspern Smart City Research (ASCR) Forschungsgesellschaft untersucht, wie eine sogenannte “Smart City” funktionieren könnte. 2013 ging die Aspern Smart City Research (ASCR) offiziell an den Start. Ziel war es, Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum zu entwickeln und das hiesige Energiesystem einerseits effizienter und anderseits klimafreundlicher zu machen. Die Forschungsphase Eins wurde im Dezember 2018 abgeschlossen. Nun wird in eine weitere fünfjährige Forschungsphase gestartet.

ASCR: Smarte Gebäude und smarte User kommen zusammen

Bereits jetzt leben 50 Prozent der Menschen weltweit in Städten. Sie verbrauchen 75 Prozent der Energie und verursachen 80 Prozent des CO2-Ausstosses. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass sich die Zahl der Stadtbewohner weiter erhöhen wird. ASCR hat es sich zum Ziel gesetzt, Fragen, die sich bezüglich des Energieverbrauchs in Zukunft stellen werden, bereits jetzt anzugehen.

In vier Bereichen liegen die Schwerpunkte der Forschung. Zuerst wird versucht, “Smart Buildings” zu schaffen. Hier sollen Gebäude ihren Energiebedarf optimieren. Das “Smart Grid” soll einen Weg zum intelligenten Netz schaffen. Die Technologie soll sich an den Menschen orientieren, damit er zu einem “Smart User” werden kann und zuletzt wird die Forschung durch Informations- und Kommunikationstechnologie vernetzt – eine “Smart ICT” entsteht.

ASCR: Größte Forschungsinnovation in Europa

Bei einem Pressegespräch am Dienstag blickten der Geschäftsführer von ASCR Robert Grüneis, der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich Wolfgang Hesoun und der stellvertretende Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Peter Weinelt auf bisherige Erfolge zurück und zeigten außerdem Ziele für die Zukunft auf.

Bis 2023 möchte ASCR nicht nur die größte europäische Forschungsinnovation bleiben, es möchte auch Lösungen bieten und diese so schnell wie möglich anbieten können, so Grüneis. Für Hesoun ist es ein Anliegen, sich Megatrends zu stellen. Einer davon ist die Urbanisierung. Und in dieser Urbanisierung soll ASCR weiterhin daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, dass die Menschen gewohnt sind. Es soll Energie für Wärme, Kälte und Strom verfügbar sein, diese soll aber auch leistbar bleiben.

Weinelt sprach am Dienstag von einer Energiewende. Diese müsse in Städten umgesetzt werden. Die technische Anwendung muss dabei auch an die Kunden angepasst werden, denn “Energie muss funktionieren, sie soll den Alltag nicht beeinflussen.”

Leben in der Smart City: Energiebewusstsein schaffen und sparen

Bisher konnten beispielsweise durch die Smart Home Control App bereits Einsparungen erzielt werden. Mit der App wird nicht nur das Energiebewusstsein geschaffen, auch der Vergleich mit anderen Teilnehmern regt die App-User zu Verbesserungen an. Auch die Eco-Schalter, die in der Smart-City vorzufinden sind, haben für Einsparungen von 100 bis 120 Euro pro Jahr geführt.

Als Smart User haben sich von 213 möglichen Teilnehmern 111 Personen gemeldet. Damit lag man weit über den Erwartungen. Die Mieter im Projekt haben unter anderem ein Home Automation System, die Smart User App, eine Energievertrauensperson und einen flexiblen Stromtarif zur Verfügung, um energie- und kosteneffizient agieren zu können. Das “smarte” Stromnetz zeichnet sich unter anderem dadurch aus, das es flexibel auf den aktuellen Energiebedarf reagieren kann. „Dieses Zusammenspiel von Anwendungen und interdisziplinären Zugängen der ASCR-Gesellschafter macht den Erfolg der Zusammenarbeit aus. Wir lernen, was die Stromversorgung der Zukunft braucht. Und noch viel wichtiger: wir lernen, was die Bewohner smarter Gebäude tatsächlich benötigen und sinnvoll für sich nützen können“, sagt Weinelt.

Aspern Smart City Research: Innovative Methoden im Einsatz

Bei den Forschungsmethoden kommen oftmals innovative Methoden zum Einsatz. Neben Photovoltaik setzt man auch auf die Nutzung von Wärmeabluft für Heizungen und künftig auch der Raumabkühlung. Insbesondere die Raumabkühlung wird bei immer heißeren Sommern zu einer zentralen Herausforderung werden. Im Wohngebäude des Projektes kann man sich durch alle getätigten Maßnahmen bereits über eine CO2 Einsparung von 71 Prozent freuen.

In Zukunft soll der Fokus auf den Neubau gelegt werden. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, den Menschen zu erklären, was passiert und was sie selbst davon haben. In der neuen Programmphase ASCR 2023 werden unter anderem die Gebäude weiter vernetzt. Doch auch der Elektromobilität wird zukünftig mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Unter anderem wird es darum gehen, wie die Autos intelligent beladen werden können.

>>> Alles zur Stadtentwicklung in Wien finden Sie hier.

(Red)

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