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Rapid-Routinier Sonnleitner: "Das ist ja nicht irgendein Häusel-Klub"

Mario Sonnleitner verlor mit Rapid knapp gegen Schachtar Donezk.
Mario Sonnleitner verlor mit Rapid knapp gegen Schachtar Donezk. ©APA/Roland Schlager
Rapid verliert nach ausgeglichenen 90 Minuten gegen Schachtar Donezk erstmals seit viereinhalb Monaten wieder ein Pflichtspiel. VIENNA.AT auf der Spurensuche für die Niederlage.
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“Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten.” Eine Phrase, die Reporter und Fans, die sich mit dem Fußball befassen, unzählige Male gehört haben, die aber Rapids knappe Heimniederlage im Playoff-Hinspiel zur Champions League gegen Schachtar Donezk perfekt und auf den Punkt gebracht erklärt.

Rapid war bis zum Gegentor unmittelbar vor der Pause durch den Brasilianer Marlos sogar die etwas gefährlichere Mannschaft gewesen – gegen ein Spitzenteam, das es sich sogar leisten kann, einen brasilianischen WM-Teilnehmer von 2014 (Bernard) erst kurz vor Schluss von der Bank zu bringen.

Dennoch müssen die Wiener im Rückspiel kommenden Dienstag (20:45 Uhr MESZ, live auf ORF eins und Sky) ein 0:1 wettmachen, wollen sie zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in die Champions League einziehen. VIENNA.AT hat vier Gründe für die erste Rapid-Niederlage in einem Pflichtspiel seit dem 7. April ausgemacht.

Die Klasse des Gegners

Schachtar Donezk war in den letzten fünf Jahren jeweils im Hauptbewerb der Königsklasse vertreten und dabei dreimal über die Gruppenphase hinausgekommen. Spieler wie der kroatische Teamkapitän und 121-fache Internationale Darijo Srna, der ukrainische Defensivroutinier Olexandr Kucher oder das brasilianische Offensivtrio Marlos, Alex Teixeira und Taison sind nicht nur Insidern ein Begriff.

Das 0:1 ist zwar natürlich eine schmerzhafte Niederlage, aber eine, die fürs Rückspiel alles offen lässt: Ein Auswä…

Posted by SK Rapid Wien on Mittwoch, 19. August 2015

Schachtars Klasse zeigte sich Mittwochnacht im Happel-Stadion weniger durch Dominanz des Spiels, als durch Effizienz und defensive Kompaktheit. “Das ist nicht irgendein Häusel-Klub”, erinnerte Rapid-Verteidiger Mario Sonnleitner nach dem Spiel an die hohe Qualität des Gegners. Beim spielentscheidenden Treffer profitierte Torschütze Marlos von seiner Technik, als er Stephan Auer mit einer Drehung ins Leere fahren ließ.

Schachtars Routine auf der großen Fußball-Bühne

Kapitän Srna suchte von Beginn an lautstark den Dialog mit Schiedsrichter Björn Kuipers und ließ keine Möglichkeit aus, in dosiertem Maß Druck auf den Referee auszuüben. “Abgesehen von ihrer individuellen Klasse hat man gesehen, dass sie sehr abgezockt spielen und alle Mätzchen, die auf diesem Niveau nötig sind, draufhaben”, stellte Rapid-Trainer Zoran Barišić fest.

Dies zeigte sich auch, als die Gäste bereits früh in der zweiten Hälfte begannen, jede Gelegenheit zu nutzen, um auf Zeit zu spielen. “Das beweist, dass sie Respekt vor uns haben und wir von ihnen nicht unterschätzt wurden”, folgerte Barišić.

Ein folgenschweres Missverständnis

Rapids beste Torchance fand Florian Kainz ausgerechnet unmittelbar vor dem Gegentreffer vor. Den Versuch des Flügelspielers parierte der ukrainische Teamtorhüter Andriy Pyatov mit einer spektakulären Flugeinlage. Aus dem darauffolgenden Eckball für die Grün-Weißen resultierte kurioserweise das Tor des Gegners.

“Das war ein Missverständnis, dann haben wir beim Umschalten schlecht verteidigt. So etwas kann einmal passieren”, erklärte Sonnleitner. Den flach in den Strafraum gespielten Corner fing Schachtar ab, der nächste Rapidler, der den Ball berührte war Goalie Ján Novota, als er ihn aus dem Netz fischte.

Fehlendes Glück in den entscheidenden Szenen

Was beim 3:2 in Amsterdam noch so hervorragend geklappt hatte, funktionierte am Mittwoch nicht: Die grün-weiße Chancenauswertung. “Wir hatten nicht viele Gelegenheiten, aber die wenigen, die wir vorfanden, müssen wir einfach nutzen”, resümierte Kapitän Steffen Hofmann.

“Wir hatten einige Chancen in der ersten Hälfte, da geht es um Zentimeter. Bei ihnen rutscht ihm der Schuss ab und er geht über die Stange ins Tor. Da spricht man nicht immer über Qualität, das ist halt Glück”, ärgerte sich Sonnleitner.

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