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Prostituierte aus Wien gefoltert: Prozess in Wiener Neustadt im Finale

Beim Prozess in Wiener Neustadt
Beim Prozess in Wiener Neustadt ©APA
Der Prozess um Folterungen von Geheimprostituierten ist am Donnerstag ins Finale gegangen. Bei der Verhandlung am Landesgericht Wiener Neustadt kamen die Opfer per Video zu Wort. Der Angeklagte entschuldigte sich bei ihnen.
Beim Prozess in Wr Neustadt
Psychiater ist für Einweisung
Verfahren geht weiter
Prozess wurde vertagt
Auftakt zum Prozess
Vorwürfe gegen Mechaniker

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurden den Schöffen am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt die auf Video aufgezeichneten Aussagen der Opfer vorgeführt, dann sollten die Schlussvorträge folgen.

Mechaniker bekannte sich teilschuldig

Der u.a. der Vergewaltigung und absichtlich schweren Körperverletzung Angeklagte (34) hatte sich in dem im April begonnenen und am Dienstag fortgesetzten Verfahren nur teilschuldig bekannt. Bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe.

Vom Staatsanwalt beantragt und von einem Gerichtspsychiater empfohlen ist zudem die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Das Gutachten sei für ihn schlüssig gewesen, resümierte Richter Gerald Grafl am Dienstag.

Geheimprostituierte aus Wien gequält

Der Mechaniker soll, so die Anklage, im Vorjahr drei Mal junge Geheimprostituierte aus dem Wiener Prater in sein Haus gelockt und dort stundenlang mit diversen Werkzeugen gequält haben. Die schwerverletzten Frauen setzte er dann bei einer Autobahn-Raststation aus.

Zu den kontradiktorischen Aussagen seiner Opfer sagte der Mann, er wolle sich bei den Frauen entschuldigen. Er stehe dazu, dass er “Grenzen überschritten” habe. Er könne das Geschehene nicht mehr rückgängig machen, aber was ihm angelastet werde, “stimmt so nicht”.

Verteidigung beantragte neuen Psychiater

Später am Donnerstag stand im Prozess um Folterungen und Vergewaltigungen von jungen Geheimprostituierten eine Vertagung im Raum. Verteidiger Michael Dohr hatte beantragt, den Gerichtspsychiater zu entheben und einen neuen zu bestellen. Der Grund: Gegen den Sachverständigen sei ein Konkursverfahren eröffnet worden, er scheine derzeit nicht im Sachverständigenverzeichnis auf.

Zur Prüfung der Causa setzte der vorsitzende Richter des Schöffensenats, Gerald Grafl, eine Pause an. Um 13.00 Uhr sollte die Verhandlung fortgesetzt werden.

Opfer ist traumatisiert

Der Angeklagte schwächte auch nach der heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigten Video-Vorführung einer Opferbefragung das Geschehene ab. Die Frage, warum alle drei Frauen mehr aussagen sollten, als tatsächlich passiert sei, blieb eher in der Luft hängen.

Ihre Mandantin, die während der Quälereien einen epileptischen Anfall bekommen hatte, sei heute noch traumatisiert, sagte eine Opferanwältin.

(apa/Red)

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