Zu Beginn des unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozesses im April hatte sich der 34-jährige Kfz-Mechaniker “teilschuldig” bekannt. Die Anklage lautet auf geschlechtliche Nötigung, Vergewaltigung, absichtlich schwere Körperverletzung und schwere Nötigung sowie Diebstahl. Beantragt ist zudem die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, was auch der Gerichtspsychiater, der für den Mann ein “hohes Rückfallrisiko hinsichtlich sexueller Gewalttaten” prognostizierte, empfahl.
Prostituierte aus dem Prater gefoltert
Drei Mal, im Februar, Juni und September 2012, soll der im Herbst des Vorjahres festgenommene Beschuldigte in den Wiener Prater gefahren und sich zwecks Befriedigung seiner “sadomasochistischen Phantasien” (Anklage) um junge Geheimprostituierte umgeschaut haben. Mit einem hohen Liebeslohn hat er laut Ankläger die Frauen in sein Auto gelockt, nach Wiener Neustadt chauffiert, dann in seinem Keller gefesselt, gefoltert und auf “besonders erniedrigende Weise” sexuell malträtiert. Nach dem Martyrium setzte er die zum Teil schwer verletzten Opfer auf einem Raststättenplatz der Südautobahn (A2) aus.
Prozess wurde zuerst vertagt
“Je mehr Todesangst die Frauen hatten, desto mehr Gefallen hatte der Beschuldigte daran. Seine Brutalität hat sich von Fall zu Fall gesteigert. Er ist ein gefährlicher Sadist, der psychiatrischer Hilfe bedarf”, sagte der Staatsanwalt am ersten Verhandlungstag. Die Verteidigung konterte mit Sprüchen wie diesen: “Das waren ja keine Klosterschülerinnen, da ging es um bezahlten Sex. Sadomaso ist eine Spielart der Sexualität und nichts Abnormes.” Man bezweifelte auch die Glaubwürdigkeit der Opfer, weil sie drogenabhängig seien. Das Verfahren wurde u.a. zur Erörterung eines weiteren Gutachtens vertagt.
(APA)