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Prostituierte brutal gefoltert: Prozess in Wiener Neustadt

Der Mann soll die Prostituierten in Wien in sein Auto gelockt haben.
Der Mann soll die Prostituierten in Wien in sein Auto gelockt haben. ©APA/Sujet
Prozessauftakt in Wiener Neustadt: Weil er 2012 drei junge Prostituierte in sein Haus gelockt und stundenlang mit diversen Werkzeugen (Elektrobohrer, Lötkolben, Elektroschocker) sexuell gefoltert haben soll, musste sich am Dienstag ein 34-Jährigervor dem Landesgericht verantworten. Dem Kfz-Mechaniker drohen bis zu 15 Jahre Haft. Zudem gilt der Mann noch immer als sehr gewaltbereit.
Schwere Vorwürfe gegen 34-Jährigen

Der Staatsanwalt beantragte zudem die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher – wegen der gefährlichen sexuellen Gewaltbereitschaft des Angeklagten.

Aus demselben Grund sprach sich der Vertreter der Anklage auch dezidiert gegen die Möglichkeit der elektronisch überwachten Anhaltung mittels Fußfesseln aus. Ob der Prozess vertagt wird, stand zunächst noch nicht fest.Viel hörte man von dem ledigen Mann zu den Anklagepunkten nicht, denn seine Einvernahme sowie die der Opfer fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Mit einem “teilschuldig” wischte er jedenfalls die Mehrheit der schwerwiegenden Vorwürfe vom Tisch.

Prostituierte aus Wien nach Neustadt gebracht

Im Februar, Juni und September 2012 soll der Beschuldigte in den Wiener Prater gefahren und sich zwecks Befriedigung seiner “sadomasochistischen Phantasien” (Anklage) um junge Geheimprostituierte umgeschaut haben.

Mit einem hohen Geldversprechen hat er laut Ankläger die Frauen in sein Auto gelockt, nach Wiener Neustadt chauffiert, dann in seinem Keller gefesselt, gefoltert und auf “besonders erniedrigende Weise” sexuell malträtiert. Nach dem Martyrium setzte er die zum Teil schwer verletzten Opfer auf einem Raststättenplatz der Südautobahn (A2) aus.

“Je mehr Todesangst die Frauen hatten, desto mehr Gefallen hatte der Beschuldigte daran. Seine Brutalität hat sich von Fall zu Fall gesteigert. Er ist ein gefährlicher Sadist, der psychiatrischer Hilfe bedarf”, sagte der Staatsanwalt.

“Hohes Rückfallrisiko bei sexuellen Gewalttaten”

Die Verteidigung konterte mit Sprüchen wie diesen: “Das waren ja keine Klosterschülerinnen, da ging es um bezahlten Sex. Sado-Maso ist eine Spielart der Sexualität und nichts Abnormes.” Man bezweifelte auch die Glaubwürdigkeit der Opfer, weil sie drogenabhängig seien.

Der Gerichtspsychiater prognostizierte für den 34-Jährigen ein “hohes Rückfallrisiko hinsichtlich sexueller Gewalttaten”. Er empfahl daher die Einweisung in eine Anstalt.

Im Fall einer Verurteilung drohen dem Angeklagten 15 Jahre Haft.

(APA)

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