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Popper mahnt vor vierter Welle: "Impfen allein wird nicht mehr reichen"

Popper: "Es ist eine Epidemie der Ungeimpften und Ungenesenen".
Popper: "Es ist eine Epidemie der Ungeimpften und Ungenesenen". ©APA/HELMUT FOHRINGER
Weil die Impf-Motivation der Österreicher am Boden liegt, brauche es laut dem Simulationsexperten Niki Popper zusätzliche Corona-Maßnahmen wie verstärktes Testen und Hygiene-Konzepte, um die vierte Welle zu meistern.
Impftempo "deutlich unter Worst Case-Szenario"
Beratung über schärfere Maßnahmen

Simulationsexperte Niki Popper zeichnet im Interview mit dem Privatsender "Puls4" ein düsteres Bild in Sachen Corona. Er geht davon aus, dass die Dunkelziffer bei den täglichen Neuinfektionen sehr hoch ist und sich täglich 4.000 bis 5.000 Österreicherinnen und Österreicher neu infizieren.

"Plan B" bei anhaltender Impfmüdigkeit erforderlich

Um das zu verhindern, sei es für ihn unabdinglich, dass in den nächsten Wochen eine Million Menschen geimpft werden, sagt Popper. Sollte dies gelingen, würden nur "relativ niedrige Maßnahmen" notwendig sein, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Sollte dies jedoch nicht gelingen, müsse sich die Politik einen "Plan B" überlegen.

Er glaubt, dass die Dunkelziffer jener, die immunisiert sind - geimpft oder genesen -, bei 70 Prozent liege. Aber da würden noch zehn bis 30 Prozent fehlen, um gut weiter zu kommen. "Der Impfmotor hat nicht nur gestottert, sondern er ist zum Erliegen gekommen", beschreibt Popper die derzeitige Situation. Am 7. Mai seien in Österreich halb so viele Menschen geimpft worden, wie im gesamten Monat August.

Popper fordert konsequentes Testen und Hygiene-Maßnahmen

Die Situation sei besser als im vergangenen Jahr, weil es nun in Österreich mehr Geimpfte gebe. "Aber wir können nicht nichts tun." Impfen allein werde nicht mehr reichen, es müsse auch konsequent getestet werden. Und die Politik müsse entscheiden, wo Hygiene-Maßnahmen notwendig sein.

Der Schulbeginn in den kommenden Wochen im Osten und dann im Westen Österreichs werde einen Testeffekt mit sich bringen, prognostiziert Popper. Durch die vermehrten Testungen werden Fälle erkannt werden, "die wir bisher nicht gesehen haben".

(APA/Red)

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