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ÖFB-Quartier: Mallemort erstrahlt in Rot-Weiß-Rot

Hier wird das österreichische Nationalteam während der EURO 2016 logieren.
Hier wird das österreichische Nationalteam während der EURO 2016 logieren. ©APA/Robert Jäger
Das österreichische Nationalteam wird während der EM im "Glücksbringer-Ort" Mallemort in der Provence residieren. Dort blickt man der Ankunft des ÖFB-Tross' mit Freude entgegen.
Lokalaugenschein in Mallemort
Das ist das ÖFB-Teamquartier
Der aktuelle Österreich-Kader

Das österreichische Nationalteam hat schon vor der EM in Frankreich einen kleinen Sieg davongetragen. Auch namhafte andere Verbände haben sich für das Teamquartier in Mallemort interessiert. Am Ende machte aber Rot-Weiß-Rot das Rennen und darf sich im Herzen der Provence auf seine Spiele vorbereiten. Die lokalen Behörden haben dafür auch in die Infrastruktur investiert.

Im Stade d’Honneur, keine zehn Busminuten vom Teamhotel entfernt, wurde ein neuer Rasen samt Bewässerungssystem und moderner Drainage verlegt. “Die Österreicher sind sehr anspruchsvoll”, erklärte Antoine Allegrini, der Sportverantwortliche der Gemeinde und langjährige Präsident von Olympique Mallemortais, beim Lokalaugenschein der APA.

180.000-Euro-Investition für das ÖFB-Team

Der Klub aus der 6.300-Einwohner-Stadt verdingt sich in der ersten Division der Provence, der zehnthöchsten Spielklasse. Heimspiele werden derzeit im Nachbarort Lambesc ausgetragen. Am eigenen Sportplatz ist bis EM-Start noch einiges zu tun. Die neuen Zufahrtswege wollen fertiggestellt werden. Dazu kommt ein vier Meter hoher Zaun, der das ÖFB-Team bei Trainings vor ungewollten Blicken schützen soll.

Größte Aufmerksamkeit aber gilt dem neuen Grün, das erst vollständig anwachsen muss. In die Pflege ist auch ein Greenkeeper des nahegelegenen Golfplatzes involviert. Alle zwei Tage wird gemäht. “Wir haben viel Sonne. Der Rasen wächst hier extrem schnell”, beruhigte Allegrini. Vergangene Woche sind auch die neuen Tore gekommen.

180.000 Euro kosten die Sanierungsmaßnahmen – viel Geld für eine kleine Kommune wie Mallemort. 60 Prozent kommen von der Regionalregierung, nicht ganz 30.000 Euro an Personalaufwand übernimmt die UEFA. Mit dem neuen Schmuckkästchen sollen künftig regelmäßig Profiteams für Trainingslager in die Provence geholt werden.

Allegrini: “Mallemort bringt Glück”

Schon vor der EURO gab es einen regelrechten Wettbewerb. “England hat sich die Anlage dreimal angeschaut”, verriet Allegrini. Dazu seien auch Vertreter aus Deutschland, Dänemark und von Österreichs Gruppengegner Portugal vorstellig geworden. ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner habe aber schnell Nägel mit Köpfen gemacht. “Die Österreicher wollten hierher und sie werden es gut haben.”

Der Sportreferent der Gemeinde führte die EM 1984 und die WM 1998 ins Treffen. Beide Male bereitete sich Frankreich einige Tage in Mallemort vor – und holte im eigenen Land jeweils den Titel. Allegrini: “Mallemort bringt Glück, das hat auch Herr Ruttensteiner verstanden.” Besonderen Eindruck dürfte der Stiegenaufgang im Kabinengebäude gemacht haben. Alle Weltmeister von 1998 haben darauf unterschrieben – von Zinédine Zidane bis Didier Deschamps.

Bürgermeisterin traut Österreich einiges zu

Langsam steigt auch im Ort die Vorfreude auf das ÖFB-Team. Die lokalen Geschäfte werden für das Turnier in Rot-Weiß-Rot geschmückt, der Bevölkerung soll durch Veranstaltungen die österreichische Kultur nähergebracht werden. “Wir sind sehr stolz auf diese Gelegenheit”, betonte Bürgermeisterin Hélène Gente. “Und wir werden der Mannschaft optimale Bedingungen bieten können.”

Mallemort versteht sich als Sportstadt. Fast ein Viertel der Bevölkerung ist in Vereinen engagiert. Es gibt zwei Turnhallen, zwei Stadien und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. “Manche sagen, das ist, weil ich selbst Sportlehrerin war”, erklärte Gente mit einem Augenzwinkern. “Aber das ist sicher nicht der einzige Grund.” Public Viewing wird es während der EURO aus Sicherheitsgründen dennoch keines geben.

Die Mallemortais müssen die Spiele “ihrer” Österreicher daher privat verfolgen. Die sportaffine Bürgermeisterin traut dem ÖFB-Team einiges zu. “Die Auslosung war gut. Nach dieser Qualifikation können sie die Gruppe sicherlich überstehen”, meinte Gente. Sie wisse, dass sich ÖFB-Vertreter bereits das Stadion im zwei Autostunden entfernten Nizza angeschaut hätten. “Das ist ein gutes Omen.” Der Gruppenzweite bestreitet dort sein Achtelfinale.

(APA, Red.)

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