Die Schadenssumme von 2,2 Millionen Euro beinhaltet die Kosten für Material und Arbeitszeit zur Wiederherstellung des einwandfreien und sicheren Bahnbetriebs. Weitere Kosten entstehen den ÖBB durch Zugverspätungen und allfällige Schienenersatzverkehre mit Bussen. Meist stehlen Kupferdiebe Erdungskabel von Signalen und Fahrleitungsmasten auf dem rund 5.000 Kilometer langen Schienennetz der ÖBB in Österreich sowie Kabel, die auf Baustellen gelagert sind.
Kupferkabeldiebstähle bei den ÖBB
Die ÖBB haben eigenen Angaben zufolge ein vielschichtiges Maßnahmenpaket umgesetzt, um den Diebstahl von Kupferkabeln zu erschweren. Kurzfristig werden die gestohlenen Kupferkabel durch neue Kabel aus Stahl- und Aluminiumlegierungen ersetzt. Diese Materialien sind für Diebe aufgrund des geringeren Marktwertes weniger attraktiv. Viele Lagerstätten auf Baustellen wurden bereits mit Alarmanlagen gesichert. Zudem werden die Mitarbeiter geschult, damit Alarmierungen schneller erfolgen können. Mittelfristig markieren die ÖBB besonders wichtige Kabel durch Mikropunkte. Werden solche Kabel bei Dieben gefunden, erscheinen bei Bestrahlung mit Speziallampen eindeutige Kennzeichen, die eine Zuordnung der Kabel zu den ÖBB ermöglicht. Langfristig bestehen die ÖBB auf Strafverfolgung bei ausgeforschten Tätern und fordern die Schäden auch von den Tätern ein.
Kupferkabeldiebe leben gefährlich
“Kupferkabeldiebe unterschätzen die große Gefahr, in die sie sich bei ihrer Tätigkeit begeben: Die Stromspannung der ÖBB-Schieneninfrastruktur beträgt bis zu 15.000 Volt. Der Aufenthalt im Nahebereich dieser Kabel kann auch ohne direkte Berührung dieser Kabel tödlich sein. Zusätzlich werden die hohen Geschwindigkeiten der Bahn und der sehr lange Anhalteweg von Zügen grob unterschätzt: Züge der ÖBB sind mit bis zu 230 km/h unterwegs, Kollisionen enden meist tödlich”, heißt es in einer Aussendung der Bundesbahnen.