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Mordprozess gegen kolumbianischen Rock-Musiker: Zeugin und Nachbarn befragt

Beim Mordprozess in Wien
Beim Mordprozess in Wien ©APA
Am Mittwoch ist im Wiener Landesgericht der Mordprozess gegen den kolumbianischen Rock-Musiker Juan A. fortgesetzt worden. Der 44-Jährige muss sich vor einem Schwursenat (Vorsitz Martina Krainz) verantworten, weil er im Juli vergangenen Jahres in Wien-Leopoldstadt seine Frau nach einem Streit erstochen haben soll. Mit einem Urteil ist am Nachmittag zu rechnen.
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Paar hatte sich getrennt
Tödliches Beziehungsdrama
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Die gemeinsame vierjährige Tochter musste die Bluttat in Leopoldstadt mitansehen. Nach der Tat sprang der Mann aus einem Fenster im dritten Stock. Nur knapp überlebte er den zwölf Meter tiefen Sturz.

Zeugin sah Opfer kurz vor Mord in Leopoldstadt

 Zunächst sagte eine Freundin des Opfers aus. Sie war mit Ausnahme des Täters die letzte, welche die Frau lebend gesehen hat. Man wollte eigentlich einen Frauenabend machen, sagte die Frau dem Schwursenat. Doch dann hätte das Paar sie weggeschickt, weil Juan A. mit seiner Frau offenbar allein sein wollte.

Ihre Freundin habe keinen anderen Freund gehabt und hätte das Kind auch nie zur Adoption freigegeben, sagte die Zeugin. Das Mädchen sei ihr ein und alles gewesen. Der Angeklagte hatte in einer Einvernahme von einem seiner Freunde berichtet, der sein potenzieller Nachfolger gewesen sein soll. Das Thema Adoption sei bei einem ihrer Streits zur Sprache gekommen. Das Paar hatte sich zwei Wochen vor der Tat getrennt, aber weiter in der Wohnung in der Leopoldstadt zusammengelebt.

“Komm schnell, die bringen sich um”

Ein Nachbar berichtete dann über den Zeitpunkt der Tat: “Ich habe schon geschlafen, als meine Frau hereinkam und sagte: ‘Komm schnell, die bringen sich um’.” Er habe zunächst an andere Nachbarn gedacht, die wiederholt heftig stritten. “Ich habe dann die Schreie vom Kind gehört. Es war hysterisches Kindergeschrei, keine Worte.”

Mit einem weiteren Nachbarn habe man dann die Tür eingetreten und das Mädchen aus der Wohnung gebracht. “Ich habe dann die Frau B. gesehen, was ich im Nachhinein bereue, weil ich dieses Bild nie vergessen habe.”

Tochter des Paares blieb bei Nachbarn

Die Tochter blieb bis zum nächsten Tag bei den Nachbarn. “Wir haben sie gewaschen. Das Mädchen war blutverschmiert, an den Armen und an den Beinen”, erzählte der Mann. “‘Der Papi hat die Mami totgemacht’, hat sie gesagt. Sie hat auch erzählt, sie mag das nicht, wenn der Papi die Mami schlägt.”

Gegen Mittag zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück.

(apa/red)

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