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Kolumbianischer Metal-Musiker erstach Ehefrau in Leopoldstadt: Mordprozess

In diesem Haus in Wien-Leopoldstadt geschah die Bluttat
In diesem Haus in Wien-Leopoldstadt geschah die Bluttat ©APA
Nach einem Beziehungsdrama mit tödlichem Ausgang, bei dem im Juli des Vorjahres eine 28-jährige Altenpflegerin von ihrem Ehemann erstochen wurde, steht nun der Prozess in Wien bevor. Hintergrund für die Bluttat in Wien-Leopoldstadt war, dass sich das Opfer von seinem 44-jährigen Mann trennen wollte.
Verdächtiger im Tiefschlaf
Paar hatte sich getrennt
Tödliches Beziehungsdrama
Bilder vom Tatort

Er konnte es nicht verkraften, dass sich seine Ehefrau Charlotte B. von ihm trennen wollte – deshalb soll der 44-jährige Juan A. diese im vergangenen Sommer in Wien-Leopoldstadt im Zuge einer Aussprache mit 13 Messerstichen getötet haben. Nun liegt die Mordanklage der Staatsanwaltschaft Wien vor.

Bekannter Metal-Musiker

Der vor allem im Südamerika bekannte Musiker – der gebürtige Kolumbianer gehörte der Metal-Band Filtro Medusa an – wird sich am 8. Mai vor einem Wiener Schwurgericht verantworten müssen.

Vorgeschichte des Paares

Der Mann hatte der Liebe wegen seine Heimat verlassen und war zu der um 15 Jahre jüngeren Frau in die burgenländische Provinz gezogen. Als die Altenpflegerin einen Job in einem Heim in der Bundeshauptstadt bekam, übersiedelte das Paar nach Wien, wo Charlotte B. nach Aussagen von Bekannten regelrecht aufblühte. Ihre neue Arbeit und das Leben in der Großstadt sollen ihr Spaß gemacht haben.

Demgegenüber soll Juan A. zusehends in Depressionen verfallen sein. In Österreich stieß der einst umschwärmte Musiker auf kein Interesse, er fand keine Arbeit und fühlte sich isoliert.

Trennung stand bevor – Mord geschah

Als sich auch noch seine Frau von ihm trennen wollte, suchte er am 6. Juli in ihrer Wohnung in der Darwingasse eine Aussprache. Er wollte sie überreden, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. Als dieser Versuch scheiterte, soll er ein Klappmesser gezückt haben und knapp vor Mitternacht auf die Frau eingestochen haben.

Charlotte B. rief verzweifelt um Hilfe und kämpfte um ihr Leben. Von ihren Schreien wurde ihre vierjährige Tochter wach, die der 28-Jährigen zu Hilfe kommen wollte, aber die abgesperrte Tür nicht aufbrachte. Erst ein Nachbar, der infolge der Hilferufe auf den Plan trat, brach die Tür auf und fand die tödlich verletzte 28-Jährige in ihrem Blut am Fußboden liegend vor.

Sprung aus Fenster in Leopoldstadt

Juan A. hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Fenster der im dritten Stock gelegenen Wohnung gestürzt. Er prallte auf einen darunter geparkten Lieferwagen, erlitt dabei zahlreiche Knochenbrüche, einen Beckenbruch und schwere Kopfverletzungen, darunter ein Schädel-Hirn-Trauma.

An seinem Aufkommen wurde gezweifelt, doch die Ärzte konnten am Ende sein Leben retten. Infolge seiner massiven Kopfverletzungen soll der Kolumbianer jedoch einen Gedächtnisverlust erlitten und keine Erinnerung an das blutige Geschehen haben.

(apa/red)

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