Kürbis: Der gesunde Herbstklassiker

Sie ist wieder da: die Kürbiszeit. Überall werden die Herbstfrüchte in allen Größe, Farben und Formen geerntet und angeboten. Zu den klassischen Gerichten zählen Kürbiscremesuppe oder Eintopf.
Prof. Hademar Bankhofer verrät, wie der Kürbis unsere Gesundheit vor allem in der kalten Jahreszeit unterstützt.
Mit Kürbis die Verdauung und Nerven stärken
Der Kürbis ist ein Gurkengewächs, den es vor einigen hundert Jahren ausschließlich in Mittelamerika gegeben hat. Von dort hat er über Nordamerika den Weg nach Europa gefunden. Es ist vor allem den Kleingärtnern und Schrebergarten-Besitzern zu danken, dass der Kürbis in großen Mengen bei uns kultiviert worden ist.
Wer regelmäßig Kürbis in den Speiseplan einbaut, kann damit die Verdauung fördern. Aber auch die Nerven werden gestärkt. Man nimmt leichter ab, weil Kürbis wenige Kalorien hat.
Eine Studie in Schweden hat sogar ergeben: Allein der Geruch von gekochtem Kürbis kann schlechte Laune vertreiben, weil der Duft einen positiven Einfluss auf das Gehirn hat.
Herbstfrucht mit wertvollen Inhaltsstoffen
All diese Wirkungen sind laut Bankhofer auf viele wertvollen Substanzen im Fruchtfleisch des Kürbis zurückzuführen:
- Ballaststoffe, die rasch Gifte, Fette und Umweltschadstoffe aus dem Körper abtransportieren
- Enzyme, welche die Bauchspeicheldrüse entlasten, denn diese braucht nicht mehr so viele Lipasen (fettspaltende Enzyme) bereitstellen
- Kürbisfruchtfleisch enthält Carotene oder Carotinoide (verantwortlich für die gelbe, orange und rötliche Farbe des Fruchtfleisches), wodurch die Immunkraft, die Sehkraft sowie die Atemwege gestärkt werden
- Kürbis liefert den Anti-Stress-Mineralstoff Magnesium, der auch Herz und Kreislauf Kraft gibt
- Das Eisen im Kürbisfruchtfleisch macht vital, Kalium ist wichtig für die Muskeln
- Kürbis enthält auch Vitamin E, wichtig zum Abbau von Entzündungen im Körper
- Man kann erhöhte oder zu hohe Cholesterinwerte senken
- Man kann das gesamte Immunsystem gegen Erkältungen stärken
Augen auf beim Kürbis-Kauf
Beim Kauf von Kürbis sollte man darauf achten, dass die ungenießbare Schale unversehrt ist. Kleine Exemplare enthalten viel mehr Wirkstoffe.
Das Fruchtfleisch wird in der Küche aus der Schale herausgeschnitten. Die Schale kommt am besten zum Kompost. Es gibt neben den Speisekürbis-Früchten auch noch jede Menge Zier-Kürbisse, deren Fruchtfleisch man nicht essen kann. Diese Kürbisse sind nur für Dekorationszwecke geeignet.
Kürbiskernöl stärkt Herz und Kreislauf, Kerne für die Blase gut
Außerdem gibt es noch den steirischen Ölkürbis aus Österreich, der aber auch in Ungarn kultiviert wird. Beim Ölkürbis ist das Fruchtfleisch ebenso nicht genießbar, das Wertvolle sind die darin enthaltenen Kürbiskerne, woraus das klassische steirische Kürbiskernöl gepresst wird. Zwei Esslöffel täglich davon stärken Herz und Kreislauf und bremsen eine frühzeitige Arteriosklerose.
Die Kürbiskerne des steirischen Ölkürbis kann man laut Bankhofer aber auch mit vollem Recht als Naturarznei bezeichnen. Sie werden in der Naturmedizin international eingesetzt. Bis vor ein paar Jahren galten die Kerne einzig und allein als klassische Männer-Medizin zum Schutz vor einer gutartigen Prostata-Vergrößerung, aber auch zur positiven Beeinflussung einer bereits bestehenden Vergrößerung. In letzter Zeit aber empfehlen Ärzte auch Frauen die Einnahme von weichschaligen grünen Kürbiskernen. Spezielle Wirkstoffe, die man als Lignane bezeichnet, stärken die Blase und den Beckenboden der Frau und schützen auf diese Weise vor einer Blaseninkontinenz.
(Red)