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Heumarkt-Projekt: ICOMOS-Schreiben schafft Wirbel

Ärger soll es in puncto Heumarkt-Projekt geben.
Ärger soll es in puncto Heumarkt-Projekt geben. ©APA/HANS PUNZ (Symbolbild)
Das Heumarkt-Projekt ist Thema. Es gibt dem "Kurier" zufolge Ärger im Hinblick auf das Projekt, das den Weltkulturerbe-Status des historischen Wiener Stadtkerns gefährdet.
Heumarkt: Welterbe-Status nicht gefährdet
Wien könnte Status doch nicht verlieren

Demnach habe der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) Kritik an den Umplanungen geübt. Laut der ICOMOS-Kritik habe die geplante Änderung "irreversible schädliche Auswirkungen" auf das Welterbe-Areal und könne nicht dazu führen, dass Wien von der Roten Liste der UNESCO genommen werde, heißt es darin laut "Kurier".

Lösung für Heumarkt-Areal

Eine Lösung für das Heumarkt-Areal könne "nur durch die Entwicklung eines anderen Projekts erreicht werden", das "notwendigerweise weniger Fläche, insbesondere auf hohem Niveau, umfassen würde". Ernst Woller (SPÖ), Wiener Landtagspräsident und Welterbe-Beauftragter, der gerade aus Paris zurückgekommen ist, wo er Vertreter der UNESCO als auch ICOMOS getroffen hat, hielt gegenüber dem ORF fest: "Diese paar Seiten, die wir da bekommen haben, sind für uns völlig unakzeptabel." Das habe man auch der UNESCO so mitgeteilt. Das Papier nannte er "unwissenschaftlich, oberflächlich und anmaßend". Eine nochmalige Umplanung komme laut Woller nicht infrage. Die für Juni in Russland geplante Sitzung des Welterbekomitees wurde laut ORF abgesagt. Damit verzögere sich die Entscheidung, ob Wien von der Roten Liste gestrichen wird.

ÖVP: Wien muss "so rasch wie möglich runter von der Roten Liste"

Auch die Opposition meldete sich nach den Medienberichten zu Wort: "Was es jetzt braucht, sind konsequente und konstruktive Entscheidungen", so der designierte ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer und Planungssprecherin Elisabeth Olischar. Wien müsse "so rasch wie möglich runter von der Roten Liste. Und es muss für die Zukunft gewährleistet sein, dass sich ein derartiger Fall nicht wiederholen kann". FPÖ-Landesparteiobmann und Stadtrat Dominik Nepp forderte erneut einen "völligen Projektstopp".

Erst im Februar hatte sich Wollner optimistisch gezeigt, dass man der Streichung von der Roten Liste näher gekommen sei. Im Zuge der Adaptierung des geplanten Bauprojekts von Michael Tojners Wertinvest habe ein neues Gutachten das jetzige Vorhaben nicht mehr als welterbegefährdend eingestuft. Hintergrund ist, dass der im Architektenwettbewerb 2014 noch gekürte Plan von Architekt Isay Weinfeld mit einem 74 Meter hohen Hochhausturm stark verändert wurde. Nun soll neben dem geplanten Neubau des Hotels InterContinental mit einer Höhe von 48 Metern im rechten Winkel eine "Wohnscheibe" mit einer Höhe von 56,5 Metern anstelle des Turms entstehen.

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(APA/Red)

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