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Gereifter Marko Arnautović: Was Google mit seiner Wandlung zu tun hat

Marko Arnautović über seine Wandlung, Ziele mit Stoke City und die EM in Frankreich.
Marko Arnautović über seine Wandlung, Ziele mit Stoke City und die EM in Frankreich. ©APA/Robert Jäger
Marko Arnautović schwebt als zweifacher Vater im Karriere-Hoch. Wie ihn seine Töchter vom Skandalboy zum Musterprofi machten.
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Der Reifeprozess von Marko Arnautović ist durch die Geburt seiner Kinder massiv beschleunigt worden. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Wiener die Klatschspalten füllte. Der Vater zweier Töchter verzichtet mittlerweile auf Eskapaden und konzentriert sich abseits vom Fußball ganz auf seine Familie, wie er am Donnerstag im ÖFB-Camp in Stegersbach betonte.

“Man bekommt eine andere Sicht auf das Leben, wenn man Kinder hat”, erklärte Arnautović. “Man kann sich nicht mehr das leisten, was man sich vorher geleistet hat. Ich habe eine große Verantwortung.”

Der Stoke-City-Profi will seinen Töchtern ein positives Vorbild sein. “Die Kinder werden älter, sie sehen auch, was der Papa so treibt. Da muss man ihnen einen guten Weg zeigen”, erklärte der 26-Jährige. “Wenn sie mal in einer Zeitung lesen können, dann soll es keine negativen Schlagzeilen von mir dort geben. Wenn ich so weitergemacht hätte wie früher, dann wäre es nicht schön, wenn google funktioniert”, so Arnautović gegenüber weltfussball.at. Seine jüngere Tochter Alicia ist acht Monate alt, ihre Schwester Emilia dreieinhalb Jahre. “Die Ältere ist die erste, die mir nach jedem Tor eine Sprachnachricht schickt”, erzählte Arnautović.

Arnautović: Koller als “Vater” der Nationalteam-Familie

Eine weitere Bilderbuch-Familie hat der Offensivspieler in der österreichischen Nationalmannschaft gefunden – mit Marcel Koller als Oberhaupt. “Man kann sagen, er ist der Vater einer Familie, und wir als Kinder harmonieren gut”, sagte Arnautović.

Tut gut wieder in der Heimat und unter Österreich-Fans zu sein!!

Posted by Marko Arnautovic official Fanpage on Dienstag, 22. März 2016

Der England-Legionär ist der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Ära Koller. Wohl auch deswegen nahm Arnautović die Vertragsverlängerung des Schweizers mit großer Freude zur Kenntnis. “Er redet sehr viel mit den Spielern und behandelt alle gleich. Für mich ist es überragend, so viel Vertrauen von ihm zu bekommen.”

Dankbarkeit gegenüber Stoke City

Auch das Vertrauen seines aktuellen Klubs weiß Arnautović zu schätzen. “Stoke hat mich aus einer Situation rausgeholt, in der ich nicht glücklich war und mich wieder zum Leben erweckt”, meinte der 48-fache Internationale (zehn Tore) mit Hinweis auf seine Probleme bei Werder Bremen vor dem Wechsel auf die Insel 2013.

Beim derzeitigen Tabellenachten der Premier League besitzt Arnautović einen Kontrakt bis 2017, die vom Verein angestrebte Verlängerung ist bis jetzt noch nicht zustande gekommen. Arnautović: “Darüber redet mein Management mit Stoke, ich konzentriere mich nur auf den Fußball.”

Mit dieser Philosophie ist Arnautović zuletzt gut gefahren. In dieser Saison hält er bei zehn Ligatreffern in 28 Partien. “Entscheidend ist, dass ich sehr oft in den gegnerischen Sechzehner komme”, beschrieb der Wiener sein Erfolgsrezept. Den Klassenerhalt hat Stoke längst gesichert, nun winkt sogar eine Europacupteilnahme. “Doch unser Ziel ist es einfach, so weit wie möglich raufzukommen”, sagte Arnautović.

Arnautović über die EM in Frankreich

Vorerst aber liegt sein Hauptaugenmerk auf den anstehenden Testspielen des ÖFB-Teams am Samstag (17:30 Uhr) gegen Albanien und am Dienstag (20:30 Uhr, beide live auf ORF eins) gegen die Türkei. “Gegen die Albaner wird es kein einfaches Spiel. Sie geben alles und sind sehr zweikampfstark, wir dürfen sie nicht unterschätzen. Sie sind auch bei der EM dabei und haben auswärts gegen Portugal gewonnen.”

Zu den eigenen Zielen bei der EM gab sich Arnautović zurückhaltend. Über eine Viertelfinalteilnahme oder sogar einen weiteren Vorstoß zu spekulieren, hält der Teamspieler für unangebracht. “Die EM wird hart, weil wir zum ersten Mal dabei sind und dieses Feeling noch nicht kennen”, betonte Arnautović, der auch nach dem Turnier in Frankreich noch große Ziele mit dem ÖFB-Team hat. “Wir haben gerade erst mit unserem Weg begonnen und wollen noch einiges erreichen.”

(APA, Red.)

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