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Drei Festnahmen: Über 1.000 Kellereinbrüche in Wien geklärt

Die Polizei konnte den mutmaßlichen Serieneinbrechern das Handwerk legen.
Die Polizei konnte den mutmaßlichen Serieneinbrechern das Handwerk legen. ©LPD Wien
Ermittlungserfolg für die Wiener Polizei. Durch drei Festnahmen seien über 1.000 Einbrüche in Kellerabteile in der Bundeshauptstadt geklärt.
Kellereinbrüche in Wien geklärt

Ein 34-Jähriger hat mit Hilfe seines Cousins und seines Schwiegervaters seit Dezember des Vorjahres in Wien 1.125 Kellereinbrüche verübt. Das Trio verursachte einen Gesamtschaden von mehr als 210.000 Euro und sitzt in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am Montag mit. Bis zu 100 Einbrüche sollen die Männer in einer einzelnen Nacht verübt haben. Gestohlen wurden Werkzeug, Alkohol und Waschmittel.

Die Ermittlungen wurden von der Gruppe Suchtmittel-Beschaffungskriminalität des Landeskriminalamts Wien geführt. Die drei Beschuldigten sollen das Diebesgut weiterverkauft haben und von den Erlösen unter anderem auch Drogen gekauft haben, erläuterte Polizeisprecher Harald Sörös.

Es sei den Männern aber nicht nur um die Finanzierung von Suchtmitteln gegangen. “Der 34-jährige Haupttäter erwirtschaftete sich durch die Einbrüche und die anschließenden Verkäufe des Diebesguts auf Flohmärkten und auf Internetportalen ein monatliches Einkommen von 2.000 bis 5.000 Euro”, berichtete Sörös.

Kellereinbrüche: Erste Festnahme Mitte Juli

Erstmals wurde die Gruppe Paal des Landeskriminalamtes im März 2017 von Ermittlern in Wien-Favoriten um Unterstützung ersucht. Im einwohnerstärksten Bezirk war es verstärkt zu Kellereinbrüchen gekommen. Im April wurde dann eine Spur in einen Nachbarbezirk verfolgt: In einem Online-Portal wurde Werkzeug zum Verkauf angeboten, das zuvor bei einem Einbruchsdiebstahl in Simmering gestohlen worden war. Daraufhin wurden die Zwischenhändler der Waren ausgeforscht und einvernommen.

Am 15. Juli 2017 klickten dann für den 34-Jährigen nach mehreren Kellereinbrüchen in Favoriten die Handschellen. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er auf freiem Fuß angezeigt. Bei der Auswertung der DNA-Spuren stellte sich heraus, dass diese mit zahlreichen Tatortspuren übereinstimmten.

So gingen die Verdächtigen vor

Nach mehreren Observationen wurden der 34-Jährige und sein 55 Jahre alter Schwiegervater am 30. August bei zwölf Kellereinbrüchen im Bereich der Großfeldsiedlung in Wien-Floridsdorf beobachtet und festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung in der gemeinsamen Wohnung der beiden Männer in Rudolfsheim-Fünfhaus wurde weiteres Diebesgut sichergestellt. Außerdem forschten die Ermittler einen dritten Verdächtigen aus, der an zahlreichen Tatorten Spuren hinterlassen hatte. Der 28-jährige Cousin des 34-Jährigen wurde über eine Festnahmeanordnung durch die Staatsanwaltschaft an seiner Wohnadresse in Ottakring gefasst.

Die Männer hatten die Zugangstüren zu den Kellerabteilen nicht besonders gewaltsam aufgebrochen, erläuterte Sörös die Arbeitsweise der drei bulgarischen Staatsbürger. Die nicht versperrten Türen wurden einfach aufgedrückt oder mit simplen Mitteln geöffnet. Unterwegs waren die Täter mit Rucksäcken, in denen sie größere Taschen verstaut hatten. Darin wurde das Diebesgut abtransportiert und später in Facebook-Gruppen und auf Flohmärkten über Zwischenhändler verkauft. Die Ermittlungen zu dem Fall sind laut Sörös noch nicht abgeschlossen.

(APA, Red.)

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