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Corona-Impfdosen von Biontech/Pfizer werden deutlich teurer

Der Preis für die zweite Generation von BioNTech/Pfizer-Impfstoff erhöht sich.
Der Preis für die zweite Generation von BioNTech/Pfizer-Impfstoff erhöht sich. ©REUTERS
Für die zweite Generation von Biontech/Pfizer-Impfstoff muss die EU einen Preisaufschlag zahlen. Der geplante nächste Vertrag unterscheide sich nämlich signifikant von den ersten beiden.
Österreich kauft 42 Mio. Impfdosen
Corona lässt die Kasse klingeln

Die EU-Kommission zahlt Medienberichten zufolge für 900 Millionen Corona-Impfdosen der zweiten Generation von BioNTech/Pfizer einen Preisaufschlag. Deutschland werde für seinen Anteil von 165 Millionen Dosen aus dem Kontingent 3,83 Milliarden Euro zahlen, berichtete "Welt" (Donnerstagausgabe) im Voraus unter Berufung auf ein Schreiben des deutschen Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss. Statt bisher 15,50 Euro pro Dosis ergebe sich rechnerisch ein Preis von 23,20 Euro.

Die EU-Kommission wollte sich zu den Preisangaben nicht äußern und auf eine Verschwiegenheitspflicht verwiesen. Der bulgarische Ministerpräsident Boiko Borissow hat jüngst von einem neuen Dosispreis von 19,50 Euro gesprochen.

Insider hätten eine Preiserhöhung bejaht. Sollten die deutschen Angaben stimmen, wird wohl auch Österreich einen entsprechenden Aufschlag zahlen müssen.

Österreich kauft 35 Mio. Biontech-Dosen: 812 Mio. Euro Kosten?

Der Ministerrat in Wien hatte am Dienstag beschlossen, 800 Millionen Euro (mit einer Option auf Aufstockung) für den Ankauf von 42 Millionen Impfdosen bereitzustellen. Davon entfielen 35 Millionen auf Pfizer/Biontech, drei Millionen auf Moderna und vier Millionen auf Johnson & Johnson.

Angaben zu den Kosten der einzelnen Dosen wurden nicht gemacht. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wies aber darauf hin, dass alle anderen Maßnahmen in der Pandemie teurer seien als Impfungen. Bei einem Preis von 23,20 Euro würden 35 Millionen Dosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffs insgesamt 812 Millionen Euro kosten.

Der "Welt" zufolge ist der dritte Vertrag mit den beiden Konzernen fertig verhandelt. Die EU-weite Lieferung der 900 Millionen Dosen von Dezember 2021 bis ins Jahr 2023 soll eine "ausreichende Versorgung mit adäquaten Impfstoffen gegen Covid-19 auch für die kommenden Jahre" sicherstellen, hieß es unter Berufung auf das Schreiben weiter. Darin enthalten seien "angepasste Impfstoffe gegen Virusvarianten sowie für Kinder". Es sei zudem eine Option auf 900 Millionen weitere Dosen vereinbart worden.

EU-Kommission verteidigt höhere Zahlung für nächste Impfstofflieferung

Die Brüsseler EU-Kommission verteidigt, dass für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer künftig ein höherer Preis gezahlt werden soll. Der geplante nächste Vertrag unterscheide sich signifikant von den ersten beiden, hieß es am Mittwochabend aus Behördenkreisen. So gebe es beispielsweise strengere Liefervereinbarungen, andere Haftungsregeln und Vereinbarungen zur Anpassung des Impfstoffes an neue Coronavirus-Varianten.

Außerdem gestalte sich der Preis je Dosis auch anders, weil die EU künftig kein Geld mehr für Produktionsförderung zahle.

(APA/Red)

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