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Rapid nach 1:1 gegen Salzburg: "Ab jetzt ist jede Partie ein Finalspiel"

Rapid zeigte sich gegen Salzburg stark verbessert, das Unentschieden hilft Stefan Stangl und Co. aber nicht entscheidend weiter.
Rapid zeigte sich gegen Salzburg stark verbessert, das Unentschieden hilft Stefan Stangl und Co. aber nicht entscheidend weiter. ©APA/Herbert P. Ozceret
Rapid Wien ordnet das Remis gegen Red Bull Salzburg irgendwo zwischen Enttäuschung und Zufriedenheit ein und will im Titelkampf noch nicht w.o. geben.
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“Der Teller gehört nach Hütteldorf” – so unmissverständlich lautete die Forderung der Rapid-Anhänger, die die Ultras vor Anpfiff des Spitzenspiels zwischen Rapid Wien und Red Bull Salzburg vìa Transparent kundtaten.

Nach dem letzten Aufeinandertreffen der beiden derzeit besten Teams der tipico-Bundesliga in dieser Saison steht fest: Leichter ist die Erfüllung des Fan-Wunsches für die Wiener nicht geworden.

Rapid musste sich mit einer Punkteteilung begnügen, womit der Rückstand auf Leader Salzburg auch sieben Runden vor Schluss vier Zähler beträgt.

Rapid-Trainer Barišić: “Am Anfang war Kampf Trumpf”

Zoran Barišić hatte das Match bereits im Vorfeld zu einem “Finalspiel für uns” hochstilisiert, Mittelfeldspieler Stefan Schwab hatte gegenüber VIENNA.at von einem “absolut richtungsweisenden Spiel” gesprochen. Nach der Negativserie im März wollte Rapid gegen die “Bullen” endlich wieder ein Ausrufezeichen setzen und sich im Titelkampf zurückmelden.

“Am Anfang war Kampf Trumpf”, erklärte Barišić nach dem 1:1 im Schlager auf der Pressekonferenz der Trainer. “Wir wollten uns in das Spiel hineinkämpfen und so das Publikum auf unsere Seite holen. Das war nach den letzten Leistungen nötig.”

René Aufhauser: “Lange Zeit nur mit Defensivaufgaben beschäftigt”

Woran die Grün-Weißen während der Länderspielpause gearbeitet hatten, es zeigte Wirkung. Rapid begann gegen Salzburg vor 24.800 Zuschauern – darunter Scouts einiger großer Klubs aus dem Ausland – selbstbewusst, spritzig und aggressiv und zeigte sich bis zum gegnerischen Strafraum ballsicher und präzise im Passspiel.

“Rapid hat sehr gut verteidigt und auch sehr gut nach vorne gespielt”, erkannte Duje Ćaleta-Car an. René Aufhauser, der – gemeinsam mit Rubén Martínez – den wegen einer Grippe in Salzburg gebliebenen Cheftrainer Óscar García vertrat, musste anerkennen: “Wir waren lange Zeit nur mit Defensivaufgaben beschäftigt.”

Bester Beleg dafür war der Führungstreffer durch Louis Schaub unmittelbar nach der Pause: Über Steffen Hofmann kam der Ball zu Schaub, der im Doppelpass mit Florian Kainz, dann ließ Rapids Nummer 10 noch Ćaleta-Car ins Leere laufen und schoss ein. “Das war über mehrere Stationen richtig gut rausgespielt. Dann hab’ ich gesehen, dass der Gegenspieler mit großem Tempo auf mich zukommt, da war der Haken noch möglich”, beschrieb Schaub sein Tor.

Ćaleta-Car und sein wichtiges Premierentor

Und auch die nach den hohen Niederlagen gegen Valencia und die Admira zuletzt in die Kritik geratene Defensive – Vizekapitän Mario Sonnleitner durfte nach seiner Nachdenkpause in Ried wieder an der Seite von Christopher Dibon verteidigen – präsentierte sich über weite Strecken des Spiels hellwach, konsequent und ließ der von Goalgetter Jonatan Soriano angeführten “Bullen”-Offensive kaum Raum.

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Posted by FC Red Bull Salzburg on Sonntag, 3. April 2016

Doch im Fußball entscheiden Details. Eine Unachtsamkeit der Grün-Weißen reichte aus, damit der Titelverteidiger im Meisterrennen weiterhin alle Trümpfe in Händen hält. “Das ist auch eine Qualität von Salzburg”, attestierte Rapid-Sportdirektor Andreas Müller dem Gegner Kaltschnäuzigkeit. Ćaleta-Car, der knapp vor Beginn der Rapid-Viertelstunde eine Freistoßflanke von Andreas Ulmer einköpfen konnte, durfte über sein erstes – und möglicherweise ein ganz entscheidendes – Bundesligator jubeln.

“Das war sehr wichtig für uns. Wir wollten hier nicht verlieren, das haben wir geschafft und wir sind weiterhin vier Punkte vorne”, freute sich der 19-jährige kroatische Innenverteidiger. Auch Aufhauser weiß, warum er mit dem 1:1 “hochzufrieden” ist: “Das Ergebnis spielt uns in die Karten.”

Rapid: Enttäuscht vom Ergebnis, zufrieden mit der Leistung

Bei Rapid hingegen weiß man nicht so recht, wie man die Punkteteilung einordnen soll. “Vom Ergebnis her sind wir natürlich enttäuscht, aber die gezeigte Leistung war stark”, resümierte Barišić. “Die Mannschaft hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht und alles rausgehauen”, pflichtete Müller bei, der allerdings bemängelte, “dass wir nach dem 1:0 nicht konsequent unsere Kontermöglichkeiten ausgenutzt haben. Da hätten wir konzentrierter und vor allem überzeugender nachsetzen müssen.”

Auch wenn Rapid nun bereits seit vier Runden einem Sieg hinterherläuft, eine Vorentscheidung im Titelkampf ist durch das Unentschieden noch nicht gefallen. “Wir haben noch sieben Spiele zu gehen und wir werden bis zum Ende alles daran setzen, Salzburg im Nacken zu liegen. Ab jetzt ist jede Partie ein Finalspiel”, so Müller.

Das nächste findet kommenden Samstag (18:30 Uhr, live auf Sky und im VIENNA.at-Liveticker) auswärts in Wolfsberg statt, darauf folgen die Heimmatches gegen die Austria (17. April) und gegen Sturm Graz (24. April, jeweils 16:30 Uhr, live auf ORF eins, Sky und im VIENNA.at-Liveticker).

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