Auf Nachfrage des beisitzenden Richters Andreas Hautz hat Estibaliz C. vor einer einstündigen Mittagspause zu den Schönheitsoperationen Stellung bezogen, die sie nach ihrer Darstellung auf Wunsch ihres laut Anklage im November 2010 von ihr erschossenen Lebensgefährten Manfred H. vornehmen ließ.
Nase und Falten störten Lebensgefährten
“Manfred hat sich beschwert, dass meine Nase zu groß ist”, erzählte die Anklage. Also habe sie sich auf ihre Kosten “zu der Frau Doktor” begeben. H. hätten auch ihre Falten gestört: “Ich habe die Augen mit Botox spritzen lassen. Das Gleiche mit den Falten an der Stirn.” Der Eismaschinen-Vertreter habe nämlich auf einer Pony-Frisur bestanden, dafür sei eine glatte Stirn nötig gewesen, erläuterte die Angeklagte.
Ihre ursprünglich dünnen Lippen hätten Manfred ebenfalls missfallen: “Ich musste einen schönen Mund haben. Er wollte einen erotischen Mund für mich haben.” Also ließ sie sich die Lippen aufspritzen.
Estibaliz C. wurde wegen ihres Körpers kritisiert
Der Endvierziger soll weiters an ihren Hüften und ihren Brüsten Anstoß genommen haben. “Er wollte, dass ich an den Hüften Fett absaugen lasse. Er wollte mehr Holz vor der Hütte haben”, diktierte die 34-Jährige der Schriftführerin. Diese Eingriffe habe sie aus Angst vor möglichen gesundheitlichen Folgen abgelehnt.
Dafür sei sie oft noch nach Zwölf-Stunden-Schichten im Eissalon laufen gegangen: “Ich musste viel Sport machen auf seinen Wunsch. ” Regelmäßig sei sie die Oswaldgasse auf- und abgelaufen, um H.’s Vorstellungen zu entsprechen, verriet Estibaliz C.
Die Verhandlung wird um 13.45 Uhr mit der Befragung von Bekannten der laut Anklage von Estibaliz C. zu Tode gebrachten Männer fortgesetzt.