Beim Hypoplastischen Linksherzsyndrom fehlt dem Neugeborenen vereinfacht gesagt eine Herzkammer. Bis in die 1980er-Jahre galt diese Erkrankung als nicht behandelbar. "Sophia war eines der ersten Kinder in Österreich, das operiert wurde", sagte Edith Windisch.
Wiener Opernballdebütanten mit Herzfehler kennen sich von klein auf
Dass Sophia die Geburt überhaupt überlebt hat, war einer aufmerksamen Hebamme in der Geburtsstation im Krankenhaus in Steyr zu verdanken. "Sie hat immer gesagt, dass ihr das Kind nicht gefalle", so die Mutter. Das Baby wurde dann nach Linz überstellt, wo es von dem Kinderherzchirurg Rudolf Mair erfolgreich operiert wurde. Im Krankenhaus lernte sie dann David kennen. "Seitdem sie Kinder waren sind sie befreundet, sie haben sozusagen gemeinsam ein Herz", so die Mutter.
Kinder, die unter einem Hypoplastischen Linksherzsyndrom leiden, müssen sich im Laufe ihres Heranwachsens noch mehreren schweren Operationen unterziehen. Zur Unterstützung des Herzens benötigen Betroffene der Meduni zufolge oft dauerhaft Medikamente und das Blut wird mit Marcoumar (Gerinnungshemmer) oder Aspirin (Hemmung der Blutplättchen - Thrombozyten) etwas dünner gemacht, damit sich keine Blutgerinnsel bilden.
Obwohl ihnen eine Herzhälfte fehlt, sind die Betroffenen aber erstaunlich gut belastbar - Sophia arbeitet etwa in der Verwaltung bei der Polizei und David als Logistiker. Trotzdem sind sportliche Betätigungen nur unter größeren Anstrengungen möglich. "Natürlich müssen sie bei den langen Tanzproben Pausen machen, aber sie halten sehr gut durch", sagte Edith Windisch. Den Auftritt am Ball sollten sie somit locker schaffen.
(APA/Red.)