Wie orf.at am Sonntag berichtete, wurde ein 35-jähriger Mann in der Nacht mit Verdacht auf Affenpocken in die Klinik Favoriten eingeliefert. Das bestätigte auch ein Sprecher des Wiener Gesundheitstadtrates Peter Hacker.
Verdachtsfall von Affenpocken in Wien
Laut Bericht soll der Mann typische Symptome aufweisen. Eine Diagnose, ob es sich tatsächlich um eine Infektion mit Affenpocken handelt, soll spätestens am Montag feststehen. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte gegenüber der APA eine entsprechende Meldung auf "orf.at".
Patient in Klinik Wien-Favoriten in Isolation
Der Verdacht sei demnach bereits Rettungsauto aufgekommen, daher wurde der Patient in der Infektiologie des Wiener Spitals aufgenommen. Das Gesundheitsministerium wurde über den Verdachtsfall von den zuständigen Wiener Behörden informiert, die auch für das Contact Tracing verantwortlich ist, der Patient wurde reglekonform isoliert, sagte der Sprecher.
Am Freitag haben die Gesundheitsbehörden bereits angekündigt, Anfang der kommenden Woche mit dem Contact Tracing startklar zu sein, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer Nachverfolgung aller Kontakte von Infizierten aufgerufen hat.
Infektion mit Affenpocken könnte meldepflichtig werden
Für eine Entscheidung, ob die Affenpocken künftig zu den meldepflichtigen Erkrankungen zählen sollen und Infizierte auch in Quarantäne müssen, brauche es einheitliche internationale Vorgaben, diesbezügliche Abstimmungen laufen zwischen der WHO und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Die Zahl der Affenpocken-Nachweise wird in nächster Zeit weiter steigen. Damit rechnen die WHO und andere Experten. Für die Allgemeinheit sehen Experten dennoch keinen Grund zur Besorgnis.
Vermehrte Infektionen mit Affenpocken in Europa gemeldet
Affenpocken treten hauptsächlich in Afrika auf und selten andernorts, was die gegenwärtigen Ausbrüche ungewöhnlich macht. Infektionen sind zuletzt etwa aus Großbritannien, den USA, Portugal, Spanien, Italien, Deutschland, der Schweiz und Kanada gemeldet worden. Die Infektionserkrankung wird von Tieren, vermutlich von Nagetieren, auf den Menschen übertragen (Zoonose). Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich.
(APA/Red)