Wall Street in Turbulenzen: US-Börsen im tiefroten Bereich - auch Apple kämpft

Auch an der Wall Street setzte sich der Abwärtstrend zum Wochenstart fort. Der Dow Jones eröffnete mit einem Minus von 3,07 Prozent auf 38.519,17 Punkten, nachdem er bereits am Freitag um 1,5 Prozent an Wert eingebüßt hatte. Der S&P 500 reduzierte sich in den ersten Handelsminuten um 3,81 Prozent auf 5.143,02 Punkte. Der Nasdaq Composite brach gar um 4,98 Prozent auf 15.940,43 Punkte ein. Seit Jahresbeginn liegt der Nasdaq trotz der jüngsten Talfahrt immer noch sieben Prozent im Plus.
Star-Investor verkaufte Apple-Aktien
Besonders hart traf es Apple, dessen Aktienkurs zeitweise um mehr als zehn Prozent einbrach. Zusätzlich zu den allgemeinen Konjunktursorgen belastete die Nachricht, dass Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Starinvestor Warren Buffett, ihren Anteil am iPhone-Konzern deutlich reduziert hat. Die Apple-Aktie verzeichnet aktuell das größte Handelsvolumen im Dow Jones. Insgesamt wurden 10.927.823 Aktien zuletzt über die NYSE gehandelt. Mit einer Marktkapitalisierung von 3,090 Billionen Euro hat Apple den größten Anteil im Index.
Minus acht Prozent für NVIDA
Nvidia fiel um fast acht Prozent, da ein Medienbericht besagte, dass der Chip-Produzent den Start neuer KI-Chips wegen Designmängeln verschiebt. Microsoft und Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, verloren jeweils rund fünf Prozent. Im Dow Jones weist die Verizon-Aktie in diesem Jahr laut FactSet-Schätzung mit 8,96 das niedrigste Kurs-Gewinn-Verhältnis auf. Die höchste Dividendenrendite wird 2024 laut FactSet-Schätzung mit 6,54 Prozent bei der Verizon-Aktie erwartet.
Flucht in sichere Häfen
Investoren flüchteten in sichere Anlagen, um ihr Kapital vor den Marktturbulenzen zu schützen. Zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen im frühen Handel auf den höchsten Kurs seit Juni letzten Jahres. Staatsanleihen und der Schweizer Franken waren besonders gefragt. Die Käufe drückten die Rendite deutscher Bundesanleihen zeitweise unter 2,1 Prozent. Der Schweizer Franken stieg gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit 2015, wobei die Gemeinschaftswährung zeitweise für 0,92 Franken zu haben war.
Auslöser der Turbulenzen
Nicht die zunehmende Kriegsgefahr im Nahen Osten, sondern schlechte Wirtschaftsdaten aus den USA verursachten die Unsicherheit an den Börsen. Ein überraschend langsamer Stellenaufbau und steigende Arbeitslosigkeit im Juli schürten Ängste vor einer Rezession. Da der private Konsum über zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmacht, könnte ein Rückgang der Konsumausgaben Unternehmen dazu veranlassen, bei Neueinstellungen und Investitionen vorsichtiger zu agieren, was die Konjunktur weiter belasten würde.
Zinssenkung der US-Notenbank rückt in weite Ferne
Am Freitag verstärkte ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Sorgen der Investoren, dass die US-Konjunktur schneller abkühlt als gedacht. Die bisher im September erwartete erste Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed scheint in diesem Szenario in weite Ferne zu rücken.