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Supermärkte erfreut über Maskenpflicht-Ende: "Höchste Zeit"

Vorläufige Pause für FFP2-Maske lässt Lebensmittelhandel aufatmen.
Vorläufige Pause für FFP2-Maske lässt Lebensmittelhandel aufatmen. ©AP Photo/Ronald Za
Lebensmittelhandel, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer zeigen sich erfreut über die "vorläufige Pause" der FFP2-Maskenpflicht ab 1. Juni.
FFP2-Maskenpflicht fällt ab Juni
Opposition kritisiert Regierung

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verkündete am Dienstag eine "vorläufige Pause" der FFP2-Pflicht ab 1. Juni für drei Monate im Lebensmittelhandel und in den Öffis. Er kündigte zugleich aber an: "Die Maske wird wieder kommen" und verwies dabei auf "Szenarien im Herbst". Der Handel zeigte sich erleichtert.

FFP2-Maskenpflicht fällt mit 1. Juni 2022

Rauch betonte bei einer Pressekonferenz, dass er das Begehren der Handelsmitarbeiter verstehe, da die Pandemie eine "Atempause" biete. Diese erhalten neben dem Personal natürlich auch die Kunden.

Gesundheitsminister Rauch habe "heute eingelenkt", freuten sich die Gewerkschaft GPA und auch der Handelsverband in Aussendungen. "Natürlich handelt es sich bei der Maskenpflicht um eine Abwägungsfrage. Angesichts sinkender Zahlen lässt sich ein Masken-Ende jedenfalls begründen", so GPA-Chefin Barbara Teiber. Aber: "Wir wissen, dass der Handel kein Treiber der Pandemie ist. Angesichts von Schulen ohne Maßnahmen und maskenlosen Konzerten und Sportveranstaltungen mit tausenden Besucherinnen und Besuchern war das Ende der Maske auch im Handel höchst an der Zeit."

WKÖ-Präsident Mahrer sprach zuletzt von "Maskenqual" für Angestellte

Für WKÖ-Präsident Harald Mahrer ist das heute verkündete Aussetzen der Maskenpflicht im Lebensmittelhandel "ein überfälliger Schritt in Richtung Fairness und Eigenverantwortung". Er hatte schon zuletzt von einer "Maskenqual" gesprochen. Wichtig sei es nun, rasch Vorbereitungen für den Herbst zu treffen, um damit Planbarkeit für die Betriebe zu schaffen und neue Covid-Einschränkungen zu vermeiden. "Wir brauchen jetzt einen gesundheitspolitischen Plan für den Umgang mit dem dritten Corona-Herbst." Dass Handelsangestellte etwa im Lebensmittelhandel, in Trafiken oder Drogerien noch Maske tragen mussten, ihre Kolleginnen und Kollegen in den meisten übrigen Geschäften aber nicht, sei "weder fair noch nachvollziehbar" gewesen, so Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer (WKÖ).

"Die Zeit der Diskriminierung ist vorbei", so Handelsverband-Obmann Rainer Will. 130.000 Beschäftigte im lebensnotwendigen Handel würden "endlich entlastet".

Spar und Rewe begrüßen Ende der Maskenpflicht

Die zwei Supermarkt-Riesen Spar (Spar, Interspar) und Rewe (Billa, Billa plus, Adeg, Suterlüty) begrüßten die Entscheidung auf APA-Anfragen naturgemäß grundsätzlich. "Wir begrüßen die Entscheidung, dass die Maskenpflicht im Lebensmittelhandel mit 1. Juni 2022 ausgesetzt wird und damit einheitliche Regeln für die gesamte Branche gelten", hieß es von Rewe. Durch die Abschaffung werde die Arbeit erleichtert, so ein Sprecher.

Man sei "unglaublich froh und erleichtert", dass die Mitarbeiter "wieder durchatmen" können, so eine Spar-Sprecherin. Dass es sich vielleicht nur um eine vorläufige Pause handelt, "muss man im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung akzeptieren". Beide Ketten betonten, die Corona-Maßnahmen immer mitgetragen zu haben und dies auch weiterhin zu tun.

Auch Hofer und Lidl erfreut

Auch die Diskonter Lidl und Hofer begrüßten die Bekanntgabe. Mitarbeiter würden nach zwei Jahren Maskentragen entlastet und die Kunden entspannt, so Hofer. Man sei erhört worden, so Lidl, der Wegfall der Maskenpflicht sei dringend gewesen.

Apotheken brauchen die Maskenpflicht in der Phase der Aussetzung auch nicht mehr umzusetzen, wenn es nur um den Verkauf geht. Gibt es auch medizinische Dienstleistungen wie Coronatests, herrscht allerdings wie etwa auch in Arztpraxen eine FFP2-Pflicht, erläuterte ein Rauch-Sprecher auf APA-Nachfrage. Freilich können die Unternehmer selbst strenger vorgehen, also immer eine Maskenpflicht anwenden. Auch Bundesländer könnten hier strengere Regelungen treffen als sie der Bund als Mindestvorgabe vorsieht. Es sei aber alles mit den Ländern abgesprochen, betonte der Sprecher.

(APA/Red)

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