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Stimmen aus Tirol melden sich zur Impfdebatte in Österreich

Das Thema Impfpflicht ist in Österreich heiß diskutiert.
Das Thema Impfpflicht ist in Österreich heiß diskutiert. ©APA
Aus Tirol hagelt es Kritik wegen des "Hin- und Hergeschiebe" bei der Impfdebatte. Für gewisse Berufsgruppen solle es allgemeine Regeln geben, auch einer generellen Impfpflicht ist man nicht abgeneigt.
Steiermark bevorzugt Geimpfte

Der schwarze Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl sieht den Bund in der Impfdebatte in der Pflicht. Gegenüber der Tiroler Tageszeitung (Samstagsausgabe) kritisierte er ein "Hin- und Hergeschiebe" der Zuständigkeiten und mahnte die Schaffung bundesweiter Rahmenbedingungen ein. Ansonsten würden Entscheidungen wieder bei den Gerichten landen, die dann in Einzelfällen entscheiden müssten. Er verstehe nicht, "warum hier so lange herumgedoktert wird".

Impfpflicht in gewissen Berufen "durchaus möglich"

Eine Impfpflicht etwa für Neueinsteiger in gewissen Berufen sei seines Erachtens "durchaus möglich". Schließlich hätte es auch schon vor Corona im Gesundheitsbereich Impfvoraussetzungen im Zusammenhang mit anderen Krankheiten gegeben, betonte Zangerl, der einmal mehr an die Bevölkerung appellierte, sich im Zweifel impfen zu lassen. Dies sei nicht nur im Interesse der Arbeitnehmer und der Wirtschaft, "sondern unbedingt notwendig", so der Arbeiterkammerpräsident.

Bundesweite Regelung gefordert

Die Forderungen nach einer bundesweiten Regelung der Impflicht für bestimmte Berufsgruppen wurden zuletzt lauter. Am Freitag haben sich in einem APA-Rundruf ÖVP-geführte Länder - Steiermark, Salzburg und Oberösterreich - dafür ausgesprochen. Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), derzeit Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, ließ wissen, dass eine solche prinzipielle österreichweite Regelung "sicherlich sinnvoll" wäre. Keinen Grund für eine einheitliche Regelung berufsspezifischer Impfpflichten durch die türkis-grüne Bundeskoalition sieht man in den "roten" Ländern Burgenland, Kärnten und Wien.

Treichl für generelle Impfpflicht

Unumwunden für eine generelle Impfpflicht sprach sich Andreas Treichl, Präsident des Europäischen Forums Alpbach und ehemaliger langjähriger Vorstandsvorsitzender der Erste Group, am Samstag in der Ö1-Serie "Im Journal zu Gast" aus. "Ja", antwortete er ohne Wenn und Aber auf die diesbezügliche Frage. Er wisse nicht, ob man an der Impflicht vorbeikommen werde. Aber offensichtlich sei es Politik, Medien und Wirtschaft gemeinsam nicht gelungen, die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, davon zu überzeugen, dass sie damit "eine Gefahr für alle darstellen", hatte er zuvor gemeint.

(APA/red)

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