Protest gegen Schließung von Polizeidienststelle in Wien-Floridsdorf

Von einem “Mega-Erfolg” spricht die Bürgerinitiative “Wir für Floridsdorf” (WIFF) in Zusammenhang mit der Polizeidienststelle in der Berlagasse im 21. Bezirk. Sie haben mittlerweile mehr als 12.500 Unterschriften gegen die geplante Schließung des Standortes gesammelt und damit ihren Protest eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht. 2017 kommt es trotzdem zu einer Veränderung.
Kritik an Bezirksvorsteher Heinz Lehner
Scharfe Kritik übt die Bürgerinitiative an Bezirksvorsteher Heinz Lehner (SPÖ): Er lasse sich als “Retter der Berlagasse” feiern, obwohl seine Partei nicht Initiator der Unterschriftenaktion gewesen sei. “Wir wollen dem Bezirksvorsteher seinen durch den Start unserer Aktion entfachten Einsatz in dieser Sache gar nicht absprechen, immerhin ist das ja seine Pflicht”, heißt es in einer Aussendung der WIFF-Mitglieder Hans Jörg Schimanek und Ossi Turtenwald.
Heinz Lehner selbst berichtet im Gespräch mit VIENNA.AT, dass die Entscheidung, die Dienststelle in der Berlagasse beizubehalten, in der Nacht vor der Veröffentlichung der in Wien betroffenen Posten getroffen worden sei. Zuvor habe man den Bezirk “damit vertrösten wollen”, dass in Strebersdorf die Polizeidiensthundestaffel stationiert sei. Das reiche jedoch nicht aus, so Lehner, für ihn kommt eine Schließung nicht in Frage. Übersiedelt werden müsse aber auf jeden Fall.
“Klar ist, dass die Dienststelle Strebersdorf erhalten bleibt, man aber neue Räumlichkeiten sucht.” Das Objekt sei einfach zu klein und werde bis 2017 umziehen – innerhalb des Grätzels. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, das seit kurzem leerstehende Postgebäude zu adaptieren. Aber auch ein Neubau wird nicht ausgeschlossen.
Polizeidienststelle in der Berlagasse bleibt
Bezirksvorsteher Lehner ist es jedoch wichtig, zu betonen, dass die Entscheidung unabhängig von den Protestbemühungen der Bürgerinitiative gefällt worden sei. Aus Sicht von WIFF wiederum habe man den “Volkswillen” durch die Unterschriftenaktion “deutlich dokumentiert” und werde auch in den kommenden Jahren darauf beharren, dass “die hohen Damen und Herren in Ministerium und Polizei” die getroffenen Zusagen einhalten.
Neues Sicherheitskonzept für Wien
Für Wien wurde 2014 ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet. „Der Erfolg der Polizei des 21. Jahrhunderts wird nicht mehr daran gemessen, wie rasch der Bürger zur Polizei kommt, sondern wie rasch die Polizei zum Bürger kommt“, heißt es darin. Insgesamt sind 25 Dienststellen, davon drei Polizeihunde-Inspektionen betroffen.
Hier finden Sie eine Auflistung aller Polizeidienststellen in Wien, die geschlossen oder zusammengelegt werden sollen.