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Popfest 2020 in der Wiener Karlskirche eröffnet

Das Popfest startete am Samstag in der Wiener Karlskirche.
Das Popfest startete am Samstag in der Wiener Karlskirche. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der erste von zwei Konzertabenden des Popfest 2020 ging gestern in der Wiener Karlskirche über die Bühne. Dabei stand vor allem der Schutz vor dem Coronavirus im Mittelpunkt.
Popfest 2020

Mit Voodoo Jürgens und Hirsch Fisch hat das heuer stark verkleinerte Popfest am Samstag in der Wiener Karlskirche begonnen. Beim an nur zwei Tagen und einem Ort stattfindenden Festival stand neben heimischer Musik vor allem der Schutz vor dem Coronavirus im Mittelpunkt. Vom Einlass an achteten die Mitarbeiter gründlich darauf, dass sich die rund 200 Besucher an die besonderen Regeln hielten.

200 Besucher pro Konzert

"Ich bin gerade echt geflasht von dieser Situation", sagte der nervös nach passenden Worten suchende Voodoo Jürgens auf der kleinen Bühne vor dem prunkvollen Altar der Karlskirche. Bei seinem ersten Konzert seit Februar waren nur sitzende Zuschauer in den hölzernen Reihen des Gotteshauses anwesend. Zwar hatten sich laut Veranstalter genau 4.753 Personen für einen Platz beim Popfest beworben, schlussendlich konnten für beide Konzertabende aber nur je 100 Gewinner ausgelost werden. Ebenso viele Plätze wurden an eingeladene Gäste vergeben.

Mit den Worten "Möge sich dieses Virus bald schleichen" hatte die Corona-Beauftragte Gabriela Hegedüs zuvor das Popfest 2020 eröffnet und wies dabei auf die besonderen Maßnahmen hin. So müsse ständig mindestens ein Meter Abstand zu anderen Personen eingehalten und beim Verlassen des Sitzplatzes ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Zudem war der Einlass in die Karlskirche nur mit Angabe persönlicher Daten zum sogenannten Contact-Tracing möglich.

Kirchenmusik der neuen Art

Danach trat das Duo Hirsch Fisch auf. "Dass wir heute auf dieser Bühne stehen, das finde ich richtig klasse", sagte Klaus Tschabitzer, der gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Norbert Trummer und vielen Gästen die Highlights der jahrzehntelangen Zusammenarbeit performte. Zwischen den einzelnen Titeln schallte der Applaus des Publikums durch die Kirche, die im hinteren Bereich durch zahlreiche Gedenkkerzen erleuchtet wurde. Zum Abschluss des Auftritts gab es zudem warmherzige Jubelschreie der auf nummerierten Sitzplätzen zuhörenden Konzertbesucher.

Wenig später betrat Voodoo Jürgens mit der Band Ansa Panier die Bühne. "Man ist es nicht mehr gewohnt auf Konzerte zu gehen", sagte der gebürtige Tullner, nahm einen kleinen Schluck aus seinem Seiderl und sang sich durch die Höhepunkte seiner noch jungen Austropop-Karriere. Nach "3 Gschichtn ausn Cafe Fesch", "Hansi der Boxer" und "2l Eistee" hatte er sich langsam an die ungewöhnliche Kulisse gewöhnt und gab zu, dass sich so ein Auftritt für ihn überhaupt nicht normal anfühle.

Tosender Applaus

Natürlich durfte wenig später mit "Heite grob ma Tote aus" auch sein größter Hit nicht fehlen. Hier sangen einzelne Zuschauer lautstark mit und hoben die anmutige Atmosphäre in der bunt beleuchteten Karlskirche auf ein neues Level. Zufriedenheit über die seltene Möglichkeit ein Konzert in diesen Zeiten live zu erleben, machte sich breit. Auch deshalb wurde Voodoo Jürgens nach rund 90 Minuten unter tosendem Applaus aus der Karlskirche verabschiedet, bevor sich die Zuschauerreihen langsam und geordnet von hinten nach vorne in Richtung Ausgang leerten.

(APA/red)

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