Pentagon überzeugt: Russland steckt hinter Angriff auf Kramatorsk

Nach Ansicht des US-Verteidigungsministeriums sind die russischen Streitkräfte für den tödlichen Raketenangriff auf einen Bahnhof in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk verantwortlich. Russlands offizielle Dementis in dieser Sache seien "nicht überzeugend", sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Freitag.
Angriff auf Kramatorsk Beispiel für russische "Brutalität"
"Unsere Einschätzung ist es, dass das ein russischer Angriff war und dass sie eine ballistische Kurzstreckenrakete genutzt haben, um ihn auszuführen", sagte Kirby. Mit Blick auf die zivilen Opfer sagte er, der Angriff sei erneut ein Beispiel der russischen "Brutalität" und der "Sorglosigkeit" gegenüber der Zivilbevölkerung.
Die Ukraine und Russland gaben sich am Freitag gegenseitig die Schuld für die Attacke. Westliche Politiker und Analysten zeigten sich aber überzeugt, dass es sich um einen russischen Angriff handelte.
Über 50 Zivilisten bei Angriff auf Bahnhof getötet
Bei dem Angriff auf den Bahnhof waren über 50 Menschen getötet worden, davon 5 Kinder. Etwa 100 wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Freitag sagte. An dem Bahnhof hätten Tausende Menschen darauf gewartet, fliehen zu können.
Selenskyj erwartet entschlossene Reaktion auf Kramatorsk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach dem Angriff auf den Bahnhof in Kramatorsk eine entschiedene Antwort der internationalen Gemeinschaft. "Wir erwarten eine entschlossene, weltweite Reaktion auf dieses Kriegsverbrechen", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Freitagabend. Selenskyj sagte weiter, er schätze die Bereitschaft der Europäischen Union (EU), die notwendige finanzielle und technische Unterstützung bereitzustellen, um russische Verbrechen in der Ukraine zu dokumentieren und zu untersuchen.
Selenskyj will auch weiterhin mit Russlands Präsident Wladimir Putin über Frieden verhandeln. Im Interview mit "Bild" sagt Selenskyj, er würde sich zu Verhandlungen auch mit Putin an einen Tisch setzen. Das gelte weiterhin. "Heute hat die Ukraine keinen anderen Ausweg, als sich an den Verhandlungstisch zu setzen. In Russland hat kein anderer Macht, diesen Krieg zu stoppen", ergänzt Selenskyj. "Nur er alleine entscheidet, wann dieser Krieg endet.
(APA/Red)