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Orban erteilt EVP-Spitzenkandidat Weber Abfuhr: Blümel beruhigt

Blümel sieht nach der Aussage von Orban noch keinen akuten Handlungsbedarf.
Blümel sieht nach der Aussage von Orban noch keinen akuten Handlungsbedarf. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Kurz vor der EU-Wahl erteilte Ungarns Premier Victor Orban dem EVP-Spitzenkandidaten Manfred Weber eine Abfuhr. Für Kanzleramtsminister Gernot Blümel sei dies noch kein Grund zur Aufregung, die Fidesz-Partei wurde vorübergehend aus der EVP suspendiert.
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Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) sieht nach den Aussagen des ungarischen Premiers Viktor Orban, der dem Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei bei der EU-Wahl, Manfred Weber, die Unterstützung entzogen hat, zumindest keinen sofortigen Handlungsbedarf. Er verwies am Dienstag auf die von der EVP eingesetzte Expertenkommission und die aktuelle Suspendierung von Orbans Partei Fidesz.

Koalition in Wien nicht belastet

Die Kommission evaluiere die Situation in Ungarn, betonte Blümel in einer Pressekonferenz. Sie sei auch dazu da, dass sich Fidesz zu den Vorwürfen äußern könne: “Diese Kommission tagt noch. Und bevor man weitere Maßnahmen ergreift, wüsste ich gerne das Ergebnis.”

Orbans nahm zu Weber während eines Besuches von FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache in Budapest Stellung. Dies belaste das Koalitionsklima in Wien aber nicht, beteuerte Blümel: “Wir arbeiten ausgezeichnet zusammen.” Bei Wahlen trete man jedoch gegeneinander an, und auch derzeit stehe man in Europa im Wahlkampf: “Das muss nicht notwendigerweise dazu führen, dass auch andere Ebenen davon betroffen sind.”

Fidesz von der EVP suspendiert

Die Mitgliedschaft von Fidesz in der Europäischen Volkspartei (EVP) ist derzeit suspendiert. Mit der Zukunft der Partei, die wegen Angriffen auf EU-Spitzenvertreter, Demokratie und Rechtsstaat umstritten ist, befasst sich derzeit eine Kommission, der unter anderem Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) angehört. Von ihm erwartet Orban mit Blick auf die Sanktionen der EU-Partner gegen die erste schwarz-blaue Regierung vor zwei Jahrzehnten “Fairness”. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat Orbans Vorstoß, dass die EVP nach der Europawahl mit rechtspopulistischen Parteien zusammenarbeiten solle, eine Absage erteilt.

(APA/red)

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