Hohn und Spott muss sich die linke HochschülerInnenschaft (ÖH) der Uni Wien im Wahlkampf zu den ÖH-Wahlen vom 14. bis 16 Mai in Zusammenhang mit ihrem Studentenbeisl “Café Rosa” in Wien-Alsergrund gefallen lassen: In das Grundsätzen wie “anti-heteronormativ”, “antikapitalistisch” und “antiklerikal” verpflichtete Lokal wurden seit Mai 2011 rund 500.000 Euro ÖH-Gelder investiert, wegen mangelnder Umsätze steht es aber seit über einem Jahr leer.
AG sucht die verlorene halbe Million
Die VP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) machte sich deshalb am Donnerstag am Uni-Campus im Alten AKH aktionistisch mit einer selbst gebastelten zwei Meter großen Taschenlampe “auf die Suche nach der verlorenen halben Million” – bisher erfolglos übrigens.
Café Rosa im Mittelpunkt des Wahlkampfes
Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) hat unterdessen eine bereits vor längerem eingebrachte Anzeige gegen die ÖH Uni Wien wegen Untreue und möglicherweise satzungswidrigem Einsatz von ÖH-Mitteln für das Café Rosa um die “fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen” erweitert. Als “Beweise” beigefügt sind dem Schreiben an die Staatsanwaltschaft ein Angebot des RFS, das Lokal um 2.000 Euro für einen Wahlabend zu mieten bzw. als “Beitrag der Opposition zu der derzeit aussichtslosen monetären Situation der ÖH an der Universität Wien” 1.500 Euro zu spenden. Laut RFS wurden beide Angebote abgelehnt, laut den Unterlagen gilt dasselbe für eine Mietanfrage der VP-nahen Aktionsgemeinschaft für das Lokal.
AG will Licht in Finanzen bringen
Mit ihrer überlebensgroßen Taschenlampe will die AG außerdem ganz generell mehr Licht in die Uni-Finanzen bringen. Deshalb sollen die Unis ins neue Transparenzgesetz einbezogen werden. “Jeder Student hat einen 100-Prozent-Professor für Forschung und Lehre verdient”, so AG-Spitzenkandidat Florian Lerchbammer in einer Aussendung. “Wer Angestellter der Universität ist, soll auch im Ausmaß seiner Anstellung tatsächlich an der Universität für Lehre und Forschung arbeiten.” Nebenbeschäftigungen sollten unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte transparent gemacht werden. (APA)