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Nächste Woche drohen über 40.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag

Wo liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen nächste Woche?
Wo liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen nächste Woche? ©APA/HANS PUNZ (Symbolbild)
Die Fachleute des Covid-Prognosekonsortiums gehen in ihrer aktuellen Einschätzung von einem weiteren Plus bei den täglichen Corona-Neuinfektionen auf möglicherweise über 40.000 in der nächsten Woche aus.
Neuer EMS-Rekord
Bis zu 30.000 Fälle pro Tag drohen

In der Vorwoche war bereits mit bis zu 30.000 Neuinfektionen gerechnet worden. In der neuen Prognose werden tägliche Fallzahlen von über 30.000 schon zu Wochenbeginn am Dienstag als Mittelwert angenommen. Ab Mitte nächster Woche drohen über 40.000 Neuansteckungen pro Tag, heißt es in der jüngsten Veröffentlichung.

Mehr als 22.000 Corona-Neuinfektionen als Mittelwert?

Für kommenden Freitag wird noch ein Mittelwert von über 22.200 Neuninfektionen angenommen, im schlechtesten Fall von 25.700. Beim letzten Prognosetag - Donnerstag, 27. Jänner - liegt zwischen Mittelwert und Negativprognose schon ein deutlicher Unterschied, den 32.825 erwarteten Fällen stehen schlimmstenfalls 43.314 mögliche neue Fälle gegenüber.

Das Covid-Prognosekonsortium nennt als Hintergrund für die neue Vorhersage den Anstieg der Test-Positivrate auf Werte nahe oder über dem Höhepunkt der vierten Welle, was auf einen entsprechenden Zuwachs der Dunkelziffer schließen lässt. Genannt werden in diesem Zusammenhang die beiden Bundesländer Salzburg und Tirol, die zuletzt einen Positivanteil bei den PCR-Tests von 10,5 bzw. 6,4 Prozent hatten. Zudem seien die Meldesysteme sowie die Kontaktverfolgung in einzelnen Bundesländern zunehmend eingeschränkt. Das ließe sich an den Nachmeldungen und den sinkenden Fallaufklärungsquoten beobachten und mache die steigende Dunkelziffer ebenfalls plausibel, betonten die Experten.

Hunderte Corona-Patienten

Auch bei den Spitalszahlen wird sich die Fallhäufung bemerkbar machen, zeigt die auf 14 Tage angelegte Prognose, jedoch mit gewohnter Verzögerung. Am 1. Februar sollen demnach über 1.500 Covid-Patientinnen und -Patienten in Spitalsbehandlung sein - so viele, wie zuletzt Mitte Dezember. Am gestrigen Dienstag waren es noch knapp über 1.000 Hospitalisierte, somit wäre das ein Anstieg von rund 50 Prozent in 14 Tagen. Schaut man sich jedoch den 27. Jänner an, liegt man da noch bei knapp über 1.250.

Omikron und Intensivbetten-Belastung

Wie bei der Omikron-Variante erwartet, wird indessen die Belastung der Intensivbetten relativ schwächer ausfallen, hier werden zum 1. Februar 245 Patienten erwartet, gestern Dienstag waren es noch mit 197 knapp unter 200, das wäre ein Anstieg von rund 24 Prozent. Das war beim Ausbruch der Delta-Welle in Österreich noch anders: Am 22. Oktober waren es damals ebenfalls noch knapp 1.000 Krankenhauspatienten, und bei damals 224 Intensivpatienten lag das Verhältnis recht ähnlich wie aktuell. Als dann die Zahl der Krankenhauspatienten in etwas weniger als zwei Wochen auf rund 1.500 anstieg, ging die Zahl der Intensivbetten auf fast 300 (292) bis 1. November um etwa 75 Prozent in die Höhe.

Die aktuelle Belagsprognose geht jedenfalls von einem Rückgang der Virulenz der Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante um 80 Prozent im Bereich der Intensivpflege aus - und um 75 Prozent im Bereich der Normalpflege, beides aufgrund des Anteils der doppelt geimpften sowie der jüngeren Personen am Infektionsgeschehen. Der Übergang zwischen den Delta- und Omikron-Hospitalisierungsraten folgt der modellierten Entwicklung der relativen Anteile der beiden Varianten.

Corona: Erwartung zu Inzidenz

Für den 26. Jänner wird zudem eine Sieben-Tages-Inzidenz im Bereich von 2.100 bis 3.400 Fällen je 100.000 Einwohnern (bei 68-Prozent-Konfindenzintervall) erwartet. Als Mittelwert wird eine Schätzung von 2.600 angegeben. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,5 Prozent wäre sogar eine Sieben-Tages-Inzidenz von über 4.500, aber auch von unter 1.500 möglich.

Salzburg und Tirol, die laut AGES-Dashboard aktuell eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2.344 bzw. 2.406 aufweisen und damit weit über dem Österreichdurchschnitt von 1.439 liegen, dürften am Ende des Prognosezeitraum dann weiter vorne liegen, jedoch wird dann Wien den zweiten Platz halten. Bei rund 4.100 sollte die Inzidenz dann in Tirol liegen, Wien einen Mittelwert von 3.570 aufweisen und Salzburg mit etwa 3.300 knapp dahinter liegen. Der Österreichschnitt wird dann bei rund 2.570 erwartet.

Belastung durch Omikron

Experten hatten bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass Omikron eher die Normalstationen als Intensivstationen belasten würde. Zuletzt landeten Omikron-Patientinnen und -Patienten nicht mehr so häufig auf den Intensivstationen.

"Derzeit ist es, was Covid-19 angeht, völlig entspannt", sagte der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) Walter Hasibeder im Ö1-Mittagsjournal. Valide Daten gebe es allerdings zu Omikron und die Spitalsauslastung jedoch noch nicht. Grund könnte auch sein, dass viele ohne ihr Wissen bereits infiziert waren und deshalb eine gewisse Grundimmunisierung bestehe. Bis zum Dienstag haben laut den Daten des E-Impfpasses 75 Prozent bzw. 6.702.600 Personen zumindest eine Impfung erhalten. 6.415.025 Menschen und somit 71,8 Prozent der Österreicher verfügen über einen gültigen Impfschutz.

Mückstein über Nationales Impfgremium

"Derzeit lautet eine klare Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, dass es frühesten sechs Monate nach dem Booster-Shot eine vierte Impfung notwendig ist", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Dienstagabend in der ORF-Sendung "Report". "Das wird derzeit generell nicht breit empfohlen, den vierten Stich holen. Das ist eine Sache des Lernens; wir erforschen das Virus, wir erforschen die Impfstoffe, wir schauen, wie lange hält die Immunität nach dem Booster-Shot", meinte der Minister. Zudem gebe es dazu international noch relativ wenig Daten. "Das heißt wir haben im Gesetz auch vorgeschrieben, dass das Nationale Impfgremium diese Impfintervalle nach Evidenz festlegt und die gelten dann."

Was die Impfung betrifft, geht auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) davon aus, dass aufgrund weiterer Mutationen auch weitere Impfungen nötig sein könnten. "Das wird vermutlich so werden wie bei der Grippe", stellte der Landeshauptmann am Rande einer Pressekonferenz am Mittwoch fest.

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(APA/Red)

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