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Nach Beiß-Attacken: Hundefreunde machen gegen "hundefeindliche Politik" mobil

Jüngst häufen sich Negativ-Schlagzeilen rund um Hunde - dieser Stimmung will man nun entgegenwirken
Jüngst häufen sich Negativ-Schlagzeilen rund um Hunde - dieser Stimmung will man nun entgegenwirken ©Pixabay (Sujet)
Nach den jüngsten Vorfällen, bei denen Menschen durch Hunde zu Schaden oder gar zu Tode kamen, bereiten hundefreundliche Vereine und Experten nun eine Pro-Hunde-Initiative vor.
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Die Stimmung gegen Hunde und Hundehalter ist aktuell vielerorts negativ aufgeladen, nachdem sich jüngst Vorfälle häuften, bei denen Hunde Menschen attackierten. Zur Erinnerung: Bereits Anfang November wurde eine Dreijährige in Niederösterreich vom Hund ihrer Familie gebissen und verletzt. Vergangene Woche wurde ein 31-jähriger Soldat in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt von belgischen Schäferhunden angefallen und getötet. In der Nacht auf Sonntag wurde eine 49-Jährige in der Steiermark von ihrem eigenen Hund gebissen und schwer verletzt.

Initiative will hundefeindliche Politik beenden

Nun melden sich die Menschen hinter dem Tierschutzvolksbegehren zu Wort und nehmen zu den tragischen Zwischenfällen mit Hundebeteiligung Stellung. Sie kritisieren, dass nach derlei Vorfällen oft "gefährliches Halbwissen" verbreitet werde und solche Unglücke zu gesetzlichen Verschärfungen führen würden, "die sich weiter negativ auf das Zusammenleben von Hunden und Menschen auswirken, aber keine Probleme lösen." Eine neue bundesweite Initiative formiere sich, um den Dialog zu fördern und hundefeindliche Politik zu beenden.

"Der Hund ist nie schuld"

"Die Probleme entstehen immer auf der anderen Seite der Leine, der Hund ist nie schuld. Es gibt auch keinerlei wissenschaftlichen Nachweis, dass etwa eine Rassezugehörigkeit etwas mit Aggressivität oder Beißwahrscheinlichkeit zu tun hätte. Symbolpolitik auf dem Rücken der Hunde und Hundehalter, die zu einer Spaltung in der Gesellschaft führt, lehne ich genauso entschieden ab wie die Träume mancher Politiker von einem hundefreien Österreich" so Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens.

Gemeinsam mit Brigitte Cocyan, Obfrau des Dachverbands Tierschutz 2.0, der über 100 Mitgliedsvereine umfasst, und Expertin Yvonne Adler, akademisch geprüfte Kynologin und gerichtliche Sachverständige für Hunde, arbeite man gegenwärtig an der Gründung einer neuen Pro-Hunde-Initiative. Beide zeichneten auch für den Erfolg der jüngsten Petition gegen die widersinnigen Änderungen des NÖ Hundehaltegesetzes mitverantwortlich, bei der fast 10.000 Unterschriften binnen zwei Wochen gesammelt werden konnten, wie es hieß.

Hunde spielen wichtige Rolle in der Gesellschaft

"Hunde leisten wertvolle Dienste für unsere Gemeinschaft, etwa im Pflege- oder Therapiebereich, bei Sucheinsätzen oder im Katastrophenschutz. Sie sind aber auch für viele Menschen treue Gefährten, über 700.000 Hunde leben in Österreich, Tendenz stark steigend. Probleme im Zusammenleben entstehen nicht durch Rassen, sondern durch menschliche Fehler. Unser Anliegen muss es daher sein hier anzusetzen, nicht mit noch mehr Verboten die Bevölkerung zu spalten" so Bohrn Mena, Cocyan und Adler.

In den nächsten Wochen würden vertiefende Gespräche mit Verbänden, Experten und Entscheidungsträgern geführt. Ziel sei der Aufbau einer "möglichst breiten und strikt überparteilichen Allianz" bis zum Jahresanfang 2020. Bei Interesse an einer Mitwirkung wird zur Kontaktaufnahme via Mail aufgefordert.

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