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Lage auf Wiener Intensivstationen spitzt sich weiter zu

Auf Wiens Intensivstationen steigt die Zahl der Corona-Patienten weiter an.
Auf Wiens Intensivstationen steigt die Zahl der Corona-Patienten weiter an. ©APA/dpa/Sebastian Gollnow
Die Zahl jener Menschen, die in Wien aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung intensivmedizinisch betreut werden müssen, hat am Mittwoch einen neuen Höchstwert erreicht.
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Laut Daten aus dem Innen- und Gesundheitsministerium liegen 176 Personen auf Intensivstationen in Wiens Spitälern, um acht mehr als am gestrigen Dienstag. Der Anteil der britischen Variante am Infektionsgeschehen liegt in Wien mittlerweile bei 90 Prozent.

Weiter steigende Patientenzahl auf Wiens Intensivstationen

Der Wiener Gesundheitsverbund machte in den vergangenen Tagen immer wieder auf den Ernst der Lage in den Spitälern aufmerksam. So warnte eine Sprecherin zuletzt, dass die Ressourcen zusehends erschöpfen würden: "Wir haben zu viele kranke Patientinnen und Patienten zeitgleich." Das sagte sie bei einem - im Vergleich zu heute - niedrigeren Belegsstand von 168 Personen, die aufgrund von Covid-19 intensivmedizinische Betreuung benötigten.

Auch der Blick über einen längeren Zeitraum zeigt einen starken Anstieg auf den Intensivstationen: Im Vergleich zur Vorwoche betrug der Patientenanstieg auf den Intensivstationen 22,2 Prozent. Es mussten 32 Personen aufgenommen werden. Insgesamt werden mit Stand Mittwoch 639 mit dem Coronavirus infizierte Menschen in Wiener Spitälern versorgt. Das sind um drei mehr als am gestrigen Dienstag. Der bisherige Höchstwert bei den Hospitalisierungen liegt bei 756 Patientinnen und Patienten (17. November 2020).

Bereits Stufe 6 von 8 bei Corona-Stufenplan erreicht

In den Spitälern der Bundeshauptstadt gibt es einen Covid-Stufenplan, nach dem die Bettenbelegung in den Spitälern vorgenommen wird. Dabei wird mit den Ordensspitälern - die auch Corona-Patientinnen und -Patienten betreuen - und den Privatspitäler kooperiert. Im Rahmen des Stufenplanes wird die Planung der Spitalskapazitäten mit dem laufenden Monitoring der Auslastung der Covid-Versorgungsbereiche kombiniert.

Im Moment befindet man sich auf Stufe sechs von acht. Hierbei sind 230 intensivmedizinischen Betten für die Betreuung von Covid-Patientinnen und -Patienten vorgesehen. Darin enthalten sind 90 Betten, die mit High-Flow-Oxygen-Geräten ausgestattet sind. Damit ist eine spezielle Sauerstoff-Therapie bei Corona-Patientinnen und -Patienten möglich.

Freimachung der Bettenkapazitäten macht OP-Verschiebungen nötig

Insgesamt verfügt der Gesundheitsverbund über rund 6.000 Normalbetten sowie 550 Intensivbetten - allerdings in Summe und nicht nur für an Covid-19 erkrankte Menschen. Die Freimachung der Bettenkapazitäten für Corona-Patientinnen und -Patienten hat daher einen Preis - nämlich die Verschiebung von Operationen. Die Akutversorgung wird jedenfalls immer aufrecht erhalten. In der höchsten Stufe des Covid-Planes, der Stufe acht, sind insgesamt circa 310 intensivmedizinische Betten - davon rund 100 High-Flow-Oxygen-Betten - sowie 768 Normalbetten für die Betreuung von Covid-Erkrankte vorgesehen.

Was generell das Infektionsgeschehen in der Stadt anbelangt, so gibt es mittlerweile laut medizinischem Krisenstab der Stadt seit Beginn der Pandemie 108.858 positive bestätigte Testungen. Darin enthalten sind 797 neue Fälle, inklusive Nachmeldungen der vergangenen Tage, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Weiters sind 1.840 Todesfälle aufgrund von bzw. an den Folgen von Covid-19 dokumentiert. In den vergangenen 24 Stunden gab es dabei sieben Todesfälle zu beklagen. Wieder gesund sind 97.955 Personen. Aktiv an der Erkrankung laborieren 9.023.

Anteil der biritischen Infektionen bei rund 90 Prozent

Am gestrigen Dienstag wurden in Wien 43.909 Corona-Testbefunde eingemeldet, davon 20.196 PCR-Tests und 23.713 Antigen-Schnelltests. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 4.240.176 Testungen durchgeführt.

Der Anteil der britischen Variante (B.1.1.7) ist mittlerweile gestiegen und liegt nun bei rund 90 Prozent. Zudem gebe es derzeit "61 aktive Verdachtsfälle" der südafrikanische Mutation (B.1.351), berichtete ein Sprecher des Krisenstabes der APA auf Nachfrage weiters.

(APA/Red)

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