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Kopietz sieht in SPÖ-Fehler bei Parteitag ein "Desaster"

Der ehemalige Leiter der SPÖ-Wahlkommission, Harry Kopietz, glaubt, dass ihm so ein fehler wie beim vergangenen SPÖ-Parteitag so nicht passiert wäre.
Der ehemalige Leiter der SPÖ-Wahlkommission, Harry Kopietz, glaubt, dass ihm so ein fehler wie beim vergangenen SPÖ-Parteitag so nicht passiert wäre. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Am Dienstag äußerte sich der ehemalige Leiter der SPÖ-Wahlkommission, Harry Kopietz, zu den Vorgängen im Zusammenhang mit der Vorsitzwahl der SPÖ.
Hans Peter Doskozil wird mit 53 Prozent neuer SPÖ-Chef

"In Wirklichkeit ist das ein Desaster", kommentierte er im Gespräch mit der APA die Tatsache, dass am Montag doch Andreas Babler zum Parteichef ernannt worden war. Er wisse zwar nicht, wie der Fehler passiert sei, glaubt aber, dass ihm das so nicht passiert wäre.

Ex-Wahlkommissionsleiter Kopietz glaubt, ihm wäre ders nicht passiert

Dies könne er mit "großer Wahrscheinlichkeit" ausschließen, hielt er fest. "Es gab schon Wahlen, bei denen wir zwei Mal nachgezählt haben", verwies er auf vergleichbare frühere Abstimmungen bei Parteitagen. Es hätte auffallen müssen, dass eine Stimme fehle. Dann hätte auch klar sein müssen, dass "etwas nicht passt", befand Kopietz.

Falsche Auszählung bei der SPÖ-Mitgliederbefragung

Der einstige Parteimanager und Landtagspräsident war zunächst der Leiter der für die Mitgliederbefragung verantwortlichen Wahlkommission, trat dann aber aus gesundheitlichen Gründen zurück. Zuvor war vor allem vom Lager des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil Zweifel an der Transparenz der Wahl geäußert worden. Kopietz ist ein Wiener SPÖ-Urgestein, das Lager der früheren Parteichefin Pamela Rendi-Wagner war vor allem von der Bundeshauptstadt repräsentiert worden.

Kopietz hofft auf einen Neubeginn der SPÖ

Nun hoffe er, dass das Geschehen auch einen Neubeginn für die Partei darstelle, sagte Kopietz. Nötig sei nun, die Lager zu einen. "Weil eine zerstrittene Partei wählt niemand", warnte er.

Deutsch sprach von einem schrecklichem Bild der SPÖ

Ein weiterer Wiener SPÖ-Politiker, der seine Funktion in der Bundespartei zuletzt zurückgelegt hat, äußerte sich ebenfalls kritisch. "Es ist ein schreckliches Bild, das in der Öffentlichkeit abgegeben wird", sagte Ex-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch am Dienstag im Gespräch mit der APA. Es müsse nun rasch Klarheit geschaffen werden, damit der neue Parteichef die Gelegenheit erhalte, in den Gremien seine Vorstellungen zu präsentieren.

Dass ein neuer Parteitag nötig ist, glaubt Deutsch derzeit nicht. Es sei ein "sehr unangenehmer Fehler" passiert. Allerdings scheine die Abstimmung richtig durchgeführt worden zu sein.

(APA/Red)

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