SPÖ-Chaos: So reagiert Wiens Bürgermeister Ludwig

In einem Tweet hat der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ludwig dem nun doch zum Bundesparteichef gekürten Andreas Babler gratuliert.
Wiens Bürgermeister Ludwig sichert SPÖ-Chef Babler "volle Unterstützung" zu
"Er ist ein engagierter, dynamischer Sozialdemokrat und neuer Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Er hat unsere volle Unterstützung!" Man trete für soziale Gerechtigkeit und ein "solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft" ein, hielt Ludwig in dem Posting fest.
SPÖ-Vorarlberg-Chefin schämt sich
Vorarlbergs SPÖ-Parteivorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger zeigte sich angesichts des vertauschten Auszählungsergebnisses hingegen fassungslos. In einer ersten Stellungnahme gegenüber ORF Radio Vorarlberg entschuldigte sie sich "bei allen Menschen in Österreich", sprach von unglaublichem Dilettantismus und sagte: "Ich schäme mich."
Für sie sei es unerklärlich, wie ein solcher Fehler passieren konnte. Zwar freue sie sich für Andreas Babler - Sprickler-Falschlunger hatte stets ihn gegenüber Hans Peter Doskozil präferiert - ihr tue aber auch der burgenländische Landeshauptmann leid, so Sprickler-Falschlunger. Der steirische SPÖ-Landeschef Anton Lang wollte die Entwicklungen in Wien am Montagnachmittag nicht kommentieren, hieß es seitens seines Sprechers.
Auch aus dem Büro von Tirols Landeshauptmannstellvertreter und Landesparteichef Georg Dornauer werde es "vorläufig keine Stellungnahme" geben, sagte Dornauers Sprecherin Eda Celik zur APA. Bei der Landespartei tagte am Abend der Parteivorstand in der Zentrale.
Gratulationen an SPÖ-Chef Babler aus Niederösterreich
Eine "herzliche Gratulation" gab es am Montagnachmittag hingegen aus der niederösterreichischen SPÖ an den neuen SPÖ-Bundesparteivorsitzenden. Die SPÖ brauche "nun Geschlossenheit, um zu neuer Stärke zu kommen", betonten der designierte Landesparteivorsitzende Sven Hergovich und Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander.
Die Landesgruppe bedankte sich in einer Aussendung zudem "aufrichtig wie herzlich bei Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner". Beide hätten "mit ganz starkem und engagiertem Einsatz gezeigt", wie viel Leidenschaft in der Bewegung stecke. "Fassungslos über die Performance der Auszählung", zeigte sich indes der scheidende niederösterreichische SPÖ-Chef Franz Schnabl. Er gratulierte Babler ebenfalls.
Kaiser: "Das ist unglaublich!"
"Das ist unglaublich!", reagierte Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser auf APA-Anfrage auf die Geschehnisse rund um die Stimmenauszählung. Ansonsten unterschied sich Kaisers Statement nicht gravierend von jenem vom Samstag: "Die Aufgabenstellung der Einigung bleibt weiter Priorität. Ich gratuliere Andi Babler und sichere ihm natürlich ebenso volle Unterstützung und Loyalität zu." Und: "Bei allen SPÖ-Sympathisant:innen und Unterstützer:innen kann ich mich nur stellvertretend entschuldigen."
SPÖ OÖ gratulierte Babler
Die SPÖ Oberösterreich, deren Chef Landesrat Michael Lindner Doskozil an der Spitze der Bundespartei sehen wollte, gratulierte Babler zur Wahl. Er könne "auf die volle Unterstützung" aus Oberösterreich bauen, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Lindner sieht die Wahl durch den Sonderparteitag "als Auftrag zu einem neuen Miteinander, um eine mehrheitsfähige SPÖ zu erreichen". Er freue sich jetzt auf die Teamaufstellung von Babler, "welche alle Teile der SPÖ abbildet und die personelle, programmatische und organisatorische Vorbereitung der kommenden Nationalratswahl startet", blickte Lindner nach vorne.
Der Salzburger SPÖ-Vorsitzende David Egger hat Babler am späten Nachmittag ebenfalls zur Wahl gratuliert und ihm seine Unterstützung zugesichert. "Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich hinter der Politik von Hans Peter Doskozil stehe", teilte er in einer Aussendung mit. "Aber Andreas Babler hat mit einer mitreißenden Rede den Parteitag überzeugt und eine Wende herbeigeführt, dafür gebührt im Respekt." Mit Schuldzuweisungen hielt sich Egger zurück. "Der Fehler in der Auszählung ist peinlich, aber wo Menschen arbeiten passieren Fehler."
(APA/Red)