Erst seit kurzer Zeit gehen in der Einzingergasse in Wien-Floridsdorf Prostituierte ihrem Gewerbe nach. Die Straße liegt zwar in einem Gewerbegebiet, jedoch befindet sich in unmittelbarer Nähe eine Schule. Die Ansiedlung des Straßenstrichs im Grätzel beschäftigt nun die Politik.
Streit um Straßenstrich im 21. Bezirk
“Allein die Belästigung der Bürger und das Fehlen jedweder hygienischer Voraussetzungen müssten doch Grund genug sein, diese Zustände umgehend zu beenden. Wenn diese Damen ihrem angeblich ‘ältesten Gewerbe der Welt’ nachgehen wollen, sollen sie das in den amtlich kontrollierten sogenannten Laufhäusern ausüben. Der Straßenstrich hat weder in Floridsdorf noch in ganz Wien etwas zu suchen”, findet Bezirksrat Hans-Jörg Schimanek von “WIFF – Wir für Floridsdorf”.
Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) sieht das ähnlich, spricht sich jedoch lediglich für eine zeitliche Beschränkung aus: “Ich möchte keinen Straßenstrich in Floridsdorf, jedoch handelt es sich beim Industriegebiet in Strebersdorf laut Flächenwidmungsplan nicht um Wohngebiet, daher ist Straßenprostitution dort gesetzlich möglich. Dennoch gilt es, den Straßenstrich in der Einzigergasse – aufgrund der örtlichen Berufsschule – so weit wie möglich einzudämmen. Ich fordere daher bei der Wiener Polizei eine örtliche Gewerbeeinschränkung für Prostitution in der Zeit zwischen 17:00 und 06:00 Uhr.”
Mehr Polizei in der Einzingergasse
“Natürlich” wolle man kein totales Verbot der Straßenprostitution, betont Papai in einer Presseaussendung, da dieses Prostituierte in die Illegalität zwinge und den Kampf gegen Frauenhandel erschwere. Es gebe Flächen in der Stadt, “wo Straßenprostitution möglich ist” und die Einzingergasse gehöre dazu.
“Die Polizei ist jedenfalls informiert und wird, auch auf Wunsch des Bezirks, in naher Zukunft ein besonderes Auge auf den Autobahnzubringer werfen. Mir ist wichtig, dass die Polizei starke Präsenz zeigt und das einhalten aller Gesetze kontrolliert”, so der Bezirksvorsteher.