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Klinik Bludenz soll Impfstatus von Covid-Intensivpatienten ändern: Faktencheck

Der Impfstatus der Corona-Patientinnen wird in der Klinik Bludenz nicht verändert.
Der Impfstatus der Corona-Patientinnen wird in der Klinik Bludenz nicht verändert. ©APA/dpa/Sebastian Gollnow
Auf Facebook kursieren Gerüchte um das Krankenhaus Bludenz, dass vollständig geimpfte Covid-Intensivpatienten auf ungeimpft "umgestellt" werden würden, da sie trotz Impfung keine Antikörper aufgebaut hätten. Ein Faktencheck.
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Durch diese "Umstellung" von vollimmunisierten auf ungeimpfte Intensivpatienten kommt die hohe Zahl Ungeimpfter auf Intensivstationen zutande, heißt es.

Faktencheck zeigt: Behauptungen rund um Klinik Bludenz falsch

Einschätzung: Die Behauptungen sind falsch. In den Vorarlberger Landeskrankenhäusern wird der Impfstatus der Corona-Patientinnen und -patienten nicht verändert. Die Zahl der Antikörper wird zudem nicht erhoben.

Überprüfung: Wie eine Pressesprecherin der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, zu denen auch das Landeskrankenhaus Bludenz gehört, der APA auf Anfrage mitteilte, handelt es sich bei der Behauptung, dass der Impfstatus von Corona-Intensivpatienten manipuliert werde, "ganz klar" um Fake News.

"Der Impfstatus der Corona-Patient:innen, die in den Spitälern aufgenommen werden, wird zu keinem Zeitpunkt abgeändert. Die Informationseingabe über den Impfstatus der einzelnen Patient:innen erfolgt von zentraler Stelle und kann von Mitarbeitenden der einzelnen Spitäler nicht verändert werden", sagte die Sprecherin. Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser hätten wegen der Falschbehauptung bereits rechtliche Schritte in die Wege geleitet.

Die Sprecherin verwies auch auf eine Stellungnahme gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. In dem VN-Beitrag steht, dass die Krankenhäuser die Zahl der Antikörper zudem gar nicht erheben würden.

Risiko eines schweren Corona-Verlaufs für Ungeimpfte größer

Nicht Geimpfte haben ein viel größeres Risiko wegen eines schweren Covid-19-Verlaufs auf der Intensivstation zu landen als Geimpfte. Laut dem deutschen Robert Koch-Institut (RKI) (1) ist die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei den vollständig Geimpften um etwa 90 Prozent geringer als bei nicht Geimpften. Daher ist der überwiegende Teil der Covid-Intensivpatienten ungeimpft, wie auch Wolfgang List, Intensivkoordinator des Landes Vorarlberg, zuletzt der APA (2) sagte.

Aus Zahlenmaterial, welches das Gesundheitsministerium der APA (3) zur Verfügung gestellt hatte, geht hervor, dass Anfang November fast ein Viertel der an Covid-19 erkrankten Personen, die in Österreich auf Intensivstationen behandelt werden mussten, vollständig geimpft war. Für Ungeimpfte erhöht sich das Risiko signifikant, nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf einer Intensivstation zu landen.

Quellen:

(1) Robert Koch-Institut (RKI) über Wirksamkeit und Übertragung des Virus

(2) APA-Artikel über Lage in Vorarlberg

(3) APA-Artikel über Anteil Geimpfter auf Intensivstationen in Österreich

Alles zur Corona-Impfung lesen Sie in unserem Special

(APA/Red)

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