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Hoteliers wollen endlich klaren Fahrplan Richtung Wiedereröffnung

Die heimischen Hotels stehen leer - das Warten auf eine Öffnung wird immer unerträglicher
Die heimischen Hotels stehen leer - das Warten auf eine Öffnung wird immer unerträglicher ©Pexels/Photomix Company (Sujet)
In der Schwebe und zunehmend verzweifelter: Seit November sind die Hotels wegen der Coronapandemie und der anhaltend hohen Infektionszahlen behördlich geschlossen.
Hotels für Tests statt Lockdown
"Schmerzhafter Schritt für uns"

ÖHV: "Es ist komplett unklar, was jetzt kommt" - Corona-Teststraßen in den Beherbergungsbetrieben[…]

Der Winter ist schon fast vorbei, die touristische Wintersaison hat noch nicht einmal begonnen. Die Betriebe lechzen nach Orientierung. Heute Abend will die Regierung die weitere Vorgehensweise zum Lockdown bekanntgeben. "Ich hätte so gern, dass wir einen Fahrplan haben", so der innige Wunsch der Präsidentin der Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer.

Unsicherheit: Hotellerie-Mitarbeiter seit vier Monaten zuhause

"Es ist zu wenig zu sagen: wir wissen noch nichts - setzen wir uns in zwei Wochen wieder zusammen", verdeutlichte die ÖHV-Chefin Montagmittag ihre Erwartungen in Richtung Politik. "Wir brauchen das - unsere Mitarbeiter sind nun vier Monate zuhause, am Stück, mit 15 bis 20 Prozent weniger Gehalt und ohne Trinkgeld", erklärte Reitterer, die selbst ein Hotel in Wien führt, im Gespräch mit der APA.

In der Branche wird indes erwartet, dass der Lockdown für die Beherbergungsbetriebe weiterhin nicht aufgehoben wird - mit nach wie vor unbestimmtem Öffnungsdatum. Das ließen schon die Andeutungen von Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) in den Tagen vor den Expertenberatungen heute Vormittag erkennen - die Infektionszahlen dürften dafür immer noch zu hoch sein.

ÖHV-Chef fordert rasche Teststraßen-Umsetzung

"Es ist komplett unklar, was jetzt kommt", bekräftigte der Sprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Martin Stanits. "Wir gehen in Richtung Forderung der raschen Umsetzung von Teststraßen - Testen, Testen, Testen!" Und das auch in den Beherbergungsbetrieben: Einer Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben in der Qualitätshotellerie zufolge würde jeder zweite Hotelier eine Corona-Teststraße in seinem eigenen Hotel aufmachen. "Wenn die Apotheken zu Tests verwendet werden können, können wir das auch", meinte Stanits.

Sollte es heute seitens der Regierung überraschend heißen, ab 1. März geht's los, so bedeutete dies in den Betrieben für den Monat voraussichtlich eine Auslastung zwischen 19 Prozent in den Stadt- und Seminarhotels und gut 41 Prozent in den Wellness- und Thermenhotels, geht aus einer aktuellen Umfrage der ÖHV hervor. Skihotels erwarteten in dem Fall 26 Prozent - somit wären dort knapp drei von vier Betten leer.

Mindestabstand bei den Hotels ohne Probleme einzuhalten

"Das ist eine Auslastung, die nicht wirtschaftlich ist, aber sie können die Mitarbeiter in die Betriebe holen - und auch die behördlich vorgeschriebenen Abstände ohne Probleme einhalten", relativierte der Hotelierssprecher. Nach dem ersten Lockdown habe es bei der Auslastung in den Betriebe "70 bis 80 Prozent Selbstbeschränkung" gegeben, um den Mindestabstand unter Gästen und Personal einhalten zu können.

Angesichts der aggressiveren Corona-Mutationen und im Sinne der Ansteckungsvermeidung wurde der von den Gesundheitsbehörden vorgegebene Sicherheitsabstand zuletzt auf 2 Meter vergrößert. "Der Abstand ist bei uns zehnmal so groß wie beim Friseur", betonte Stanits und drängte auf ein Öffnen der Hotels.

(APA/Red)

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