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Hans Peter Doskozil: SPÖ-Spitzenkandidat im Porträt

Burgenland-Wahl: Hans Peter Doskozil (SPÖ) im Porträt.
Burgenland-Wahl: Hans Peter Doskozil (SPÖ) im Porträt. ©APA/FRANZ NEUMAYR
Hans peter Doskozil, Landeshauptmann im Burgenland, ist einer der lautesten Roten. Der SPÖ-Spitzenkandidat im Porträt.
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Hans Peter Doskozil, Ex-Verteidigungsminister und in Vergangenheit auch schon als potenzieller Kandidat für den Posten des Bundesparteichefs genannt, gehört zum rechten Flügel der SPÖ. Manchmal hat man das Gefühl, rechts von ihm ist nur mehr sein burgenländischer Koalitionspartner, die FPÖ.

Doskozil will bisher schlechtestes SPÖ-Ergebnis im Burgenland verbessern

Doskozil hat sich bei seiner ersten Wahl als Landeshauptmann zum Ziel gesetzt, das bisher schlechteste Ergebnis der SPÖ - 41 Prozent und ein Minus von über sechs Prozentpunkten unter Hans Niessl 2015 - zu verbessern und der Bundes-SPÖ und dem linken Flügel in der Partei zu zeigen, wie man als Sozialdemokrat heutzutage punktet: Mit einem strammen Migrationskurs und großzügiger Sozialpolitik.

Ob das dem 50-jährigen Südburgenländer aus Kroisegg im Bezirk Oberwart gelingt, wird sich zeigen. Die Umfragen sagen es zumindest voraus. Wenn es ihm gelingt, hätte er gute Argumente, die bei manchen in der Partei umstrittene rot-blaue Partnerschaft im Burgenland fortzusetzen.

Werdegang von Hans Peter Doskozil

In seinem Berufsleben pendelte Doskozil schon mehrfach zwischen dem Burgenland und Wien: Mit 19 Jahren ging er in der Bundeshauptstadt zur Polizei und begann ein Jusstudium, das er im Jahr 2000 abschloss. Nach einer Dienstzuteilung bei der Sicherheitsdirektion Burgenland war er in Wien in der Bundespolizeidirektion und danach im Innenministerium tätig. Wieder zurück im Burgenland, stieß er zum Team von Landeshauptmann Niessl, der ihn 2010 zu seinem Büroleiter machte.

Zwei Jahre später wurde Doskozil Landespolizeidirektor. Der Fund von 71 Leichen im Kühl-Lkw auf der Ostautobahn am 27. August 2015 und die im September desselben Jahres beginnende Flüchtlingskrise mit Nickelsdorf als einem der Brennpunkte verschafften dem Polizeichef mediale Bekanntheit und Anerkennung für seine unaufgeregte Art des Krisenmanagements.

Vom Verteidigungsminister zum Landeshauptmann

Im Jänner 2016 wurde Doskozil als Ressortchef ins Verteidigungsministerium geholt, wo ihm viele bis heute noch nachweinen. Denn er schaffte es, für das Bundesheer mehr Geld herauszuholen und ihm ein positives Image zu verpassen. Ende 2017 zog es den Burgenländer wieder in die Heimat, wo er zunächst die Ressorts Finanzen und Kultur sowie die Spitäler übernahm.

Ende Februar des Vorjahres zum neuen Landeschef gekürt, leitete Doskozil eine Reihe von Vorhaben ein - im Eiltempo, wofür er von der Opposition auch manch harsche Kritik einstecken musste. Mit der Einführung eines Mindestlohnes von 1.700 Euro netto und einem Modell zur Anstellung von Menschen, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen betreuen, stieß er zentrale Reformen im Sozial- und Gesundheitsbereich an. Soziale Wohltaten paart Doskozil mit strenger Asyl- und Migrationspolitik.

Abseits der politischen Arena bemüht sich Doskozil auch um seine Genesung von den hartnäckigen Stimmproblemen, die bereits zwei operative Eingriffe erforderten. Eine dritte Operation soll noch folgen. Doskozil hat aus erster Ehe eine Sohn und eine Tochter. Er ist verlobt und plant im Frühjahr eine Hochzeit.

Hans Peter Doskozil: Zur Person

Zur Person: Hans Peter Doskozil, geboren am 21. Juni 1970 in Vorau in der Steiermark, lebt in Kroisegg (Bez. Oberwart). Polizist, zuletzt Landespolizeidirektor (bis 2016), berufsbegleitend Studium der Rechtswissenschaften. SPÖ-Gemeinderat in Grafenschachen von 2007 bis 2012, Verteidigungsminister von 2016 bis 2017, ab Dezember 2017 Landesrat, seit 8. September 2018 SPÖ-Landesparteichef, seit 28. Februar 2019 Landeshauptmann des Burgenlandes. Verlobt, Vater zweier Kinder aus erster Ehe.

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