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Frankreich trauert um Terroropfer: "Weder Angst noch Hass"

Frankreich trauert um die Terroropfer vom 13. November 2015
Frankreich trauert um die Terroropfer vom 13. November 2015 ©APA/AFP
Mit einer sehr bewegenden Trauerfeier hat Frankreich Abschied von den Opfern der Terroranschläge genommen. Während der offiziellen Zeremonie im Pariser Invalidendom wurden am Freitag, den  Fotos der 130 Getöteten gezeigt sowie ihre Namen und ihr Alter verlesen.
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Präsident Francois Hollande versprach in seiner Rede die “Zerstörung” der für die Anschläge vom 13. November verantwortliche Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS).

130 Tote bei den Terroraschlägen von Paris

“130 Namen, 130, die aus dem Leben gerissen wurden, 130 zerstörte Schicksale, 130 Lachen, die wir nicht mehr hören werden, 130 Stimmen, die für immer verklungen sind”, sagte der sichtlich gerührte Hollande. “Sie kamen aus unseren Städten, aus den Vororten, aus unseren Dörfern. Sie kamen auch aus dem Ausland. 17 Länder trauern heute mit uns.”

Zum Kampf gegen den IS sagte Hollande in seiner Trauerrede: “Ich verspreche, dass Frankreich alles tun wird, um diese Armee von Fanatikern, die für diese Verbrechen verantwortlich sind, zu zerstören. (…) Der Feind ist ein Fanatismus, der die Menschen einer unmenschlichen Ordnung unterwerfen will.” “In einem in der Ferne organisierten und kaltblütig ausgeführten Kriegsakt hat eine Horde von Mördern im Namen einer wahnsinnigen Sache und eines verratenen Gottes 130 der Unseren getötet und Hunderte verletzt”, so Hollande.

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Der Bevölkerung sprach er Mut zu: “Wir werden weder der Angst noch dem Hass nachgeben.” Frankreich werde bleiben, wie es ist. Es werde “mehr Lieder, Konzerte, Aufführungen” geben, “wir werden weiterhin in die Stadien gehen”. Die anhaltende öffentliche Trauer an den Orten der Attacken begrüßte der Staatschef als Gesten anonymer Menschen, die Kerzen anzünden, Blumen niederlegen, eine Nachricht oder Zeichnung hinterlassen. Es gebe ein Wort für diese Bewegung, sagte Hollande, “es heißt Brüderlichkeit”.

Trauerfeier in Paris

Zu der offiziellen Zeremonie waren mehr als 1.000 geladene Gäste in den Ehrenhof am Invalidendom gekommen, darunter zahlreiche Angehörige der Opfer. Gleichzeitig schmückten viele Franzosen Häuser und Fenster mit der blau-weiß-roten Landesflagge.

Kurz vor Beginn der Trauerfeier hatte Außenminister Laurent Fabius überraschend die Möglichkeit angedeutet, auch die Streitkräfte von Syriens Machthaber Bashar al-Assad an einem Bündnis gegen den IS zu beteiligen. Dies war bisher kategorisch ausgeschlossen worden. Gegner des syrischen Regimes regierten empört. Fabius sagte dem französischen Sender RTL, im Kampf gegen den IS seien Bombenangriffe und Bodentruppen notwendig. Letztere müssten Kräfte der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA), sunnitisch arabische Kräften “und warum nicht auch Kräfte des Regimes” sein. Die Bodentruppen könnten nicht von Frankreich kommen, machte Fabius klar.

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Nach den Terroranschlägen versucht Hollande, eine größtmögliche Koalition gegen den IS zu schmieden. Die Terrormiliz wird für die Anschläge von Paris verantwortlich gemacht. Am Donnerstagabend traf sich Hollande mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zuvor war der französische Staatschef in Washington mit US-Präsident Barack Obama und in Paris mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel zusammengekommen.

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(APA/ Bilder: AP/APA/AFP/EPA)

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