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Fesselmord in der Innenstadt: Prozess gegen Liebhaber beginnt am 21. August

Lotfi D., dem der Fesselmord in der Innenstadt zur Last gelegt wird, steht in Kürze vor Gericht
Lotfi D., dem der Fesselmord in der Innenstadt zur Last gelegt wird, steht in Kürze vor Gericht ©BPD Wien
Der Prozesstermin im Fall um den Fesselmord an der 48-jährigen Elisabeth W. steht fest: Ab 21. August wird sich der Liebhaber der Frau, der 26-jährige Lotfi D., in Wien verantworten müssen. Der Angeklagte beteuert seine Unschuld.
Mordanklage erhoben
Neue DNA-Spur
Entlastungszeugen sprechen
Lofti F. in Österreich zurück
Fesselmord in der Innenstadt
Am Tatort in Wien

Für den Fesselmord-Prozess wurde nun ein Termin festgesetzt: Die zweitägige Hauptverhandlung um die am 15. September 2011 in ihrer Wohnung in der Wiener Innenstadt erdrosselte Elisabeth W. (48). beginnt am 21. August 2012. Der Angeklagte war ihr Liebhaber und beteuerte bislang seine Schuldlosigkeit.

Nach Fesselmord wurde wertvoller Schmuck geraubt

Der 26 Jahre alte Lotfi D., der die lebenslustige Witwe erst wenige Tage zuvor in der Diskothek “Take Five” kennengelernt hatte, muss sich wegen Mordes vor einem Wiener Schwurgericht (Vorsitz: Bettina Körber) verantworten. Er soll die Frau getötet haben, um sich in den Besitz wertvoller Schmuckstücke gebracht haben. Das Verfahren ist auf zwei Tage anberaumt, das Urteil soll am 24. August fallen.

Der Mann hatte sich kurz nach der Tat nach Nizza begeben, um dort angeblich einen Onkel zu besuchen. Auf Basis eines internationalen Haftbefehls klickten die Handschellen. Ende Oktober wurde er von der französischen Justiz ausgeliefert.

Opfer lebte angeblich noch

Lotfi D. beteuert nach wie vor seine Schuldlosigkeit. Elisabeth W. habe noch gelebt, als er nach ein paar vergnüglichen Stunden ihre Wohnung in der Rauhensteingasse verließ. Der Angeklagte wird allerdings von einem im Ermittlungsverfahren vernommenen Zeugen und einem DNA-Gutachten erheblich belastet.

Demzufolge konnten am Tatort keine DNA-Profile von anderen, unbekannten Männern gefunden werden. Bei an Einrichtungsgegenständen bzw. Textilien sichergestellten Mischspuren soll es sich um älteres, nicht mehr zuordenbares Material handeln bzw. soll es erst nach der Tat auf das Inventar gelangt sein.

DNA-Spuren scheinen eindeutig

Für die Anklagebehörde steht außer Frage, dass Lotfi D. der Mörder der Frau ist. Die Spurenlage lasse “keinesfalls auf die Anwesenheit weiterer Männer im Tatzeitraum schließen”, heißt es dazu in der Anklageschrift wörtlich.

Gegen den Angeklagten spricht auch die Zeugenaussage eines Mannes, den der Tunesier wenige Stunden nach der Bluttat getroffen hatte. Der mit dem 26-Jährigen befreundete Mann hatte der Polizei erklärt, bei Lotfi D. damals Verpackungen von Schmuckstücken sowie einen Computer gesehen zu haben, deren Beschreibung mit Angaben der Mutter der Getöteten übereinstimmt, die diese Gegenstände als in der Wohnung ihrer Tochter vermisst gemeldet hatte. Alles weist also darauf hin, dass Lotfi D. an dem Fesselmord nicht unschuldig ist – Näheres wird sich beim Prozess weisen.

(apa/red)

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