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Doppelmord in Wien-Meidling: Angeklagte streiten vor Gericht alles ab

Die Verdächtigen im Doppelmord-Prozess stritten alles ab.
Die Verdächtigen im Doppelmord-Prozess stritten alles ab. ©APA
Die beiden Angeklagten im Doppelmordprozess haben sich am Freitag im Wiener Straflandesgericht "nicht schuldig" bekannt. Ihnen wird vorgeworfen am 22. Juni die 88 Jahre alte Stephanie V. und ihre Heimhelferin Halina H. (54) in der Wohnung der betagten Frau in Wien-Meidling erstochen und die Leichen zur Beseitigung allfälliger Spuren angezündet zu haben. Sie wären nicht einmal am Tatort gewesen, versicherten die beiden vor Gericht.
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Die zwei Männer beteuerten, sie hätten sich nicht am Tatort – einer Gemeindebau-Anlage in der Böckhgasse in Wien-Meidling – befunden. DNA-Ergebnisse, die das Gegenteil nahe legen und die Angeklagten belasten, ließen diese und ihre Verteidiger Normann Hofstätter und Marcus Januschke nicht als Schuldbeweise gelten. Die Täterschaft sei “komplett ausgeschlossen”, sagte Januschke

DNA-Spuren eines Angeklagten am Tatort gefunden

Am Gang im Eingangsbereich der Wohnung hatte die Polizei einen Zigarettenstummel entdeckt, auf dem sich DNA-Spuren des 16-fach vorbestraften Andreas B. fanden. “Wie ich das g’hört hab’, hat’s mich aus allen Wolken g’haut. Ich kann mir das absolut nicht vorstellen. Das muss jemand hing’haut haben”, nahm der 47-Jährige dazu Stellung. Er sei starker Raucher, habe 40 Zigaretten täglich verbraucht. Ein Unbekannter müsse irgendwann einen Stummel eingesteckt und am Tatort hinterlassen haben, um eine falsche Spur zu legen und den Tatverdacht auf ihn zu lenken, gab Andreas B. zu Protokoll.

Auf die Frage, wem er so etwas zutraue, erwiderte der Mann, der bereits zehn Jahre wegen zweier Raubüberfälle im Gefängnis verbracht hat: “Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich hab’ keine Feinde.”

Prozess zum Doppelmord in Wien-Meidling

Auch Martin Sch. wird von “Kommissar DNA” belastet. Nach seiner Festnahme fanden Beamte bei einer Hausdurchsuchung eine Jeans und einen Gürtel mit Blutspuren der getöteten Heimhelferin. Der 35-Jährige erklärte das nun damit, der Täter müsse sich unter den Gästen seines Stammlokals befinden. Der Unbekannte habe offensichtlich seine Kleidung mit dem fremden Blut verunreinigt und dieses bei einer Begegnung im Lokal an ihm “abgerieben”: “Man hat sich dort immer innig gegrüßt. Umarmt, Bussi links, Bussi rechts. Ich hab’ mit vielen Leuten Kontakt gehabt.” “Am Gürtel?” zeigte sich die Richterin verwundert. (APA)

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