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Djokovic könnte bei Australian Open mit Nadal gleichziehen

Ein Gewinn der Australian Open würde für Novak Djokovic den 22. Grand-Slam-Titel bedeuten.
Ein Gewinn der Australian Open würde für Novak Djokovic den 22. Grand-Slam-Titel bedeuten. ©REUTERS/Loren Elliott
Novak Djokovic würde mit einem Gewinn der Australian Open Rafael Nadal einholen. Dann hätten beide Tennis-Stars 22 Grand-Slam-Titel geholt.
Hartes Los für Thiem

Vor einem Jahr nach einer Posse rund um seine nicht erfolgte Impfung gegen Covid-19 des Landes verwiesen, ist Novak Djokovic bei den Australian Open wieder dabei. Auch 2023 ist der 35-jährige Serbe wieder Topfavorit: Einerseits weil er gerade im Melbourne Park als neunfacher Champion Rekordsieger ist, andererseits weil er auch im Vorfeld schon wieder gute Form gezeigt hat. Stichwort Titel in Adelaide. Was Titelverteidiger Rafael Nadal derzeit drauf hat, ist offen.

Australian Open: Djokovic mit 22. Grand-Slam-Titel?

Djokovic war zuletzt leicht angeschlagen, am Mittwoch brach er ein Training mit Daniil Medwedew wegen eines Ziehens im linken Bein vorzeitig ab. Wohl eine Sicherheitsmaßnahme. Ist Novak Djokovic in Topform, dann wird kaum ein Weg an ihm vorbeiführen. Holt der Serbe nach der emotionalen Hochschaubahn, die er vor einem Jahr in Melbourne samt Zwischenstation in einem Abschiebe-Hotel durchleben musste, seinen 22. Grand-Slam-Titel, dann zieht er mit Leader Nadal gleich. Der Spanier hatte im Vorjahr die Abwesenheit des "Djokers" perfekt genutzt.

Tennis-Legende John McEnroe meinte kürzlich via "Eurosport", dass er sowohl Djokovic als auch Nadal noch einiges zutraut. "Meiner Meinung nach kämpfen die beiden nur noch gegeneinander, sie haben also einen echten Anreiz, noch ein paar weitere Turniere zu gewinnen, bevor sie aufhören", so der US-Amerikaner. Und daher sieht er Djokovic für Melbourne, Nadal für Paris in der Pole Position. "Es ist nahezu unmöglich, in Melbourne gegen Novak und in Paris gegen Rafa zu wetten."

Djokovic und Nadal bestimmen Schlagzeilen

Nach der verletzungsbedingten Absage von Aufsteiger Carlos Alacaraz, der im Vorjahr mit dem US-Open-Titel zur Nummer 1 der Welt aufgestiegen war, sind es wieder Djokovic und Nadal, die die Schlagzeilen bestimmen. Die "big three"-Ära ist nach dem Rücktritt von Roger Federer auf einen "big two-Endspurt" reduziert.

Nadal hatte im Vorfeld nach langer Pause beim United Cup beide Spiele für Spanien gegen Cameron Norrie und Alex de Minaur verloren, zeigte sich aber cool. "Es stimmt, dass ich in den letzten Monaten nicht viel Tennis spielen konnte, und ich zu Saisonbeginn zwei Matches in Sydney verloren habe, aber ich bin ehrlich gesagt nicht unzufrieden mit der Vorbereitung", sagte der 36-jährige Mallorquiner selbstbewusst. "Ich trainiere viel, und ich denke, ich bin in einer guten Form."

Medwedew 2022 und 2021 im Finale der Australian Open

Mit in den Favoritenkreis redet sich auch Australiens Nick Kyrgios. "Ich bin einer der besten Spieler der Welt. Ich habe bewiesen, dass ich bei einem Grand Slam weit kommen kann", sagte der Vorjahres-Wimbledon-Finalist. Mitreden um den Titel will freilich auch der Russe Medwedew, der in den vergangenen beiden Jahren am Yarra River jeweils erst im Finale verloren hat. Und auch der norwegische Aufsteiger Casper Ruud hat mit den Endspielen bei den French und den US Open sowie bei den ATP Finals seine Anwartschaft auf Großes bewiesen.

Für Dominic Thiem gilt es weit kleinere Brötchen zu backen: Der vierfache Major-Finalist, darunter der US-Open-Titel 2020, hat vor seiner Handgelenksverletzung im Juni 2021 in der ersten French Open-Runde und nach seinem Comeback auch erneut in Paris und zuletzt in New York jeweils in Runde eins verloren. Mit dem "Horrorlos" Andrej Rublew, der Nummer 6 der Welt, stehen die Chancen groß, dass Thiem diese Negativserie fortsetzt. Der Niederösterreicher ist dank Wildcard in Melbourne dabei und hat gegen Rublew eine 2:4-Bilanz.

Australian Open ohne Vorjahressiegerin

Bei den Frauen fehlt die Titelverteidigerin, weil Ashleigh Barty nach dem langersehnten Heimtriumph einer Australierin ihre Karriere beendet hat. Danach hat die 21-jährige Polin Iga Swiatek die Saison dominiert. Sie holte Major-Titel in Roland Garros und bei den US Open und führt die Weltrangliste mit mehr als doppelt so vielen Punkten (11.025) vor der Tunesierin Ons Jabeur (5.180) an. Swiatek startet wie Djokovic als klare Topfavoritin ins Turnier. Zuletzt hatte sie allerdings Schulterprobleme und sagte deshalb ihren Start in Adelaide ab.

Hinter Swiatek herrscht große Ausgeglichenheit und damit gibt es auch viele Co-Anwärterinnen auf den Titel, soferne Swiatek strauchelt. Und das war zuletzt öfter bei der Polin der Fall, sie gewann von ihren vergangenen neun Events nur noch zwei. Jabeur ist im Vorjahr als erste Araberin in ein Major-Finale eingezogen und war in Wimbledon und bei den US Open sogar in deren zwei. "Ich mache alles, was möglich ist, um ein Grand Slam zu gewinnen. Dieses Jahr 2023 will ich frei sein und mein Spiel durchziehen", sagte die 28-jährige Tunesierin im Vorfeld.

Hauptfeld mit Österreicherin Grabher

Erstmals seit langer Zeit ist mit Julia Grabher auch wieder einmal eine Österreicherin im Hauptfeld eines Majors dabei. Die Chancen der Vorarlbergerin, die erste Hürde zu nehmen, sind aber nicht hoch: Die als Nummer 16 gesetzte Estin Anett Kontaveit ist klare Favoritin. Das bisher einzige Duell mit Kontaveit verlor Grabher im Februar 2020 beim Billie Jean King Cup in Tallinn glatt 1:6,2:6.

Eine prominente Abwesende ist u.a. auch die vierfache Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka, die letztlich doch noch den schönen Grund für ihre Absage preisgab: die Japanerin wird Mama.

(APA/Red)

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