Ein Datenleck auf der Website des Gesundheitsministeriums hat für Aufregung gesorgt.
Wie "Der Standard" am Freitag berichtete, konnten über eine interaktive Seite Details zu Coronavirus-Fällen abgerufen werden. Die Kategorien reichten vom Datum der Meldung über das Bundesland und den Bezirk bis zu Geschlecht und Alter einer Person. Namen von Betroffenen waren nicht ersichtlich.
Datenleck auf Info-Portal des Gesundheitsministeriums
Die interaktive Grafik auf der Seite https://info.gesundheitsministerium.at/ wurde mittlerweile entfernt. Stattdessen gibt es nun einen Screenshot der ermittelten Daten zu sehen, der jede halbe Stunde aktualisiert wird. Das Gesundheitsministerium hatte auf Anfrage des "Standard" am Donnerstagnachmittag erklärt, dass die Daten unproblematisch seien. Die Umstellung erfolgte nun aus technischen Gründen.
Die NEOS kündigten indes eine parlamentarische Anfrage an. "Auch in solchen Zeiten muss man beim Datenschutz aufpassen", sagte der stellvertretende Klubchef Nikolaus Scherak.
Ministerium: Keine personenbezogenen Daten im Dashboard
Das Gesundheitsministerium hat am Freitagnachmittag betont, dass in seinem Informations-Dashboard zur Coronavirus-Pandemie in Österreich keine personenbezogenen Daten enthalten sind. Ein Rückschluss auf eine einzelne Person sei nicht möglich, hielt die Behörde in einer Aussendung fest. Medien hatten zuvor über Verletzungen des Datenschutzes berichtet.
Auf der Seite https://info.gesundheitsministerium.gv.at/ sind aktuell in Österreich erfassten Zahlen wie Erkrankungen, Anzahl an Patienten oder bestätigte Todesfälle abrufbar. Die Daten in diesem Datenbank-Auszug sind ausnahmslos anonymisiert, betonte das Ministerium. Man stütze sich auch ausnahmslos auf gesundheitsbehördlich gemeldete, bestätigte Fälle gemäß Epidemiegesetz. Die dynamische Darstellung der interaktiven Grafik sollte am Freitagnachmittag wieder zur Verfügung stehen.
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(APA/Red)