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Das Wahlverhalten der Österreicher bei EU-Wahlen

2004 gingen nur 42,43 Prozent der Österreicher wählen.
2004 gingen nur 42,43 Prozent der Österreicher wählen. ©APA (Sujet)
Im Vergleich zu Nationalratswahlen spielt die EU-Wahl für Österreicher nur eine geringe Rolle. Die Wahlbeteiligung lag seit 1999 immer unter 50 Prozent.
Zehn Fakten zur EU-Wahl
Sieben Parteien stehen am Stimmzettel

Fünf Wahlen zum EU-Parlament gab es seit Österreichs Beitritt 1995 – erst 1996 in Österreich extra, ab 1999 alle fünf Jahre mit den anderen Staaten gemeinsam. An absolute Mehrheiten war dabei für die Parteien nie zu denken: 33,33 Prozent der SPÖ im Jahr 2004 waren der höchste Stimmenanteil einer Partei jemals.

Niedrig ist auch die Wahlbeteiligung: Seit 1999 wurden keine 50 Prozent mehr erreicht. Zuletzt lag sie bei 45,39 Prozent, bisher niedrigster Wert waren 42,43 Prozent im Jahr 2004. Bei allen anderen Bundes- oder Landeswahlen in Österreich ist die Beteiligung deutlich höher. So nahmen an der Nationalratswahl 2017 80 Prozent teil, niedrigster Wert waren bisher 74,91 Prozent 2013.

Niedrige Wahlbeteiligung zu erwarten

Das geringe Interesse führt auch dazu, dass seit 1999 keine Partei eine siebenstellige Stimmenanzahl erreichte. ÖVP und SPÖ blieben bei den letzten vier EU-Wahlen deutlich unter der Millionengrenze – unter die sie bei Nationalratswahlen noch gefallen sind.

Etwas höher als im Nationalrat ist das Alter der EU-Mandatare: Im heimischen Parlament liegt es derzeit im Schnitt bei 49,6 Jahren, in der Europa-Riege bei 55,6. Der derzeit jüngste EU-Abgeordnete – Lukas Mandl von der ÖVP – wird im Juli 40 Jahre alt, im Nationalrat sind 35 der insgesamt 183 Abgeordneten noch keine 40, die Jüngste ist Claudia Plakolm von der ÖVP mit 24 Jahren.

Viele neue Gesichter nach EU-Wahl 2019

Die Wahl am 26. Mai wird jedoch eine deutliche Verjüngung bringen – und viele neue Gesichter: Zumindest 13 der jetzigen 18 Mandatare gehören dem nächsten EU-Parlament nicht mehr an. Der Doyen wird dann der 61-jährige Othmar Karas (ÖVP) sein, der schon seit 1999 für die ÖVP im EU-Parlament sitzt. Aktuell ist Josef Weidenholzer von der SPÖ der an Jahren älteste Abgeordnete – und Paul Rübig (ÖVP) der dienstälteste. Er zog noch vor der ersten Wahl im Jänner 1996 ins Europaparlament ein.

Insgesamt gab es bisher 73 österreichische EU-Abgeordnete. 17 von ihnen wurden allerdings nicht vom Volk gewählt, sondern zu Beginn der österreichischen Mitgliedschaft 1995/1996, vom Nationalrat gekürt. Von den 73 EU-Mandataren waren 27 weiblich, der Frauenanteil liegt damit bei 36,99 Prozent. In der aktuellen Riege sind 6 von 18 Frauen, das macht 30 Prozent – und ist weniger als im Nationalrat mit derzeit 36,61 Prozent.

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(APA/Red)

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