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Coronavirus: 90.000 infiziert – 21 Erkrankte in Österreich

Aktuelle Zahlen und Entwicklungen zum Coronavirus
Aktuelle Zahlen und Entwicklungen zum Coronavirus ©AP / APA
In Österreich sind mit Stand Dienstagvormittag 21 bestätigte Infektionen mit SARS-CoV-2 aufgetreten. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Wien bekannt. Wo die drei neuen Fälle zu verorten sind, wurde noch nicht bekannt.
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Wien. Weiterhin befinden sich laut dem Ressortchef rund 350 Menschen österreichweit in Quarantäne. Meist handelt es sich dabei um Personen, die engen Kontakt mit am neuartigen Coronavirus Erkrankten hatten und als Vorsichtsmaßnahme auf behördliche Anweisung abgesondert wurden, hatte es am Montag vom Einsatzstab im Innenministerium geheißen. Es sei "wichtig, dass das alle durchhalten", betonte Anschober bezüglich dieser Quarantänefälle.

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Milder Verlauf der Erkrankung

Bei den Neuinfektionen, die am Montagabend bekannt wurden, handelt es sich um einen 43-jährigen Grazer und eine 59-Jährige aus dem Mürztal. Der 43-Jährige wurde auf dem Weg ins Krankenhaus bereits im Rettungswagen getestet und aufgrund der Verdachtslage gleich wieder nach Hause gebracht. "Da auch in seinem Fall die Erkrankung einen milden Verlauf aufweist, wurde er nach Vorliegen des positiven Testergebnisses zu Hause unter Quarantäne gestellt", sagte Landessanitätsdirektorin Ilse Groß. Der Grazer dürfte Kontakt zur ersten steirischen Corona-Patientin gehabt haben. Nähere Details werde die Landessanitätsdirektion am Dienstag bekanntgeben.

Die Mürztalerin wurde bei sich zuhause unter Quarantäne gestellt. Die Frau hatte sich zuvor in Oberitalien auf einer Urlaubsreise befunden, wie der APA mitgeteilt wurde.

72-Jähriger schwer erkrankt

Insgesamt wurden bisher über 2.100 Tests durchgeführt. Der überwiegende Teil der Infektionen nehme einen leichten Verlauf, als schwer gelte hingegen die Erkrankung eines 72-Jährigen, der seit geraumer Zeit im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital auf der Intensivstation behandelt wird. Wo sich der Anwalt angesteckt hat, war weiter unklar, er ist nicht ansprechbar.

Zahl der Infizierten steigt auf 90.000

Weltweit wurde die Zahl von 90.000 Coronavirus-Erkrankten überschritten. 75 Länder sind betroffen. Rund 3000 Todesfälle hat das Virus gefordert. Auffällig ist, dass sich das Virus sehr ungleich verteilt: So fallen mehr als 3/4 der Fälle in Europa nur auf Italien. Und das kleine San Marino mit 30.000 Einwohnern hat mehr Corona-Fälle als Griechenland mit 10.000.000 Einwohnern.

Die Ausbreitung des neuartigen Virus ist in Italien besonders schnell gegangen: "Da dürfte das Virus schon eine Zeit lang in der Bevölkerung zirkuliert sein, bis die ersten Fälle sichtbar geworden sind und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden konnten", so der Infektiologe Heinz Burgmann in "ZIB 2". Derzeit sei die Quarantäne die einzig wirksame Maßnahme, um das Virus in Schach zu halten.

"Schwierig, eine Epidemie vollständig zu verhindern"

Simulationsexperte Niki Popper spricht im selben Beitrag über die Schwierigkeit, eine Ausbreitung zu verhindern: "Es gibt ja auch Personen, die symptomlos sind, aber schon ansteckend. Und das sehen wir eben in unseren Modellen auch, dass es sehr schwierig wird, eine Epidemie vollständig zu verhindern." Wichtig sei aber, dass man versteht, dass die Zahlen nicht etwa steigen, weil das Virus sehr viel schlimmer ist als zuvor. Vielmehr sei ein Anstieg ein Effekt, der "leider völlig normal" ist. "Das wird sich dann aber bald wieder einpendeln und auch wieder flacher werden", so Popper weiter.

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(Red / APA)

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