Corona: Hoteliervereinigung sagt freiwillige "2G-Inseln" voraus

Seit Beginn der Pandemie halten die Tourismusbranche ständig neue Coronaregeln in Atem. Diesmal sind mit Ostern Erleichterungen angesagt - jeder darf ohne Maske (fast) überall hin, ohne geimpft, genesen oder getestet sein zu müssen. Jetzt zieht auch Wien mit, wo 2G in der Gastro fällt. "Die Lockerungen werden wahnsinnig positiv aufgenommen - wichtig ist auch die Symbolwirkung von Zurück zu normal", betonte Hotelierssprecher Martin Stanits. Masken werden aber vorerst bleiben.
Hoteliervereinigung: "Erwarten, dass Maske sichtbar bleiben wird"
"Wir erwarten, dass die Maske doch sichtbar bleiben wird, übergangsmäßig - gästeseitig, aber auch mitarbeiterseitig", sagte der Vertreter der Hoteliervereinigung am Freitag im Gespräch mit der APA. "Es wird, wenn, keine Vorschrift sein, sondern man wird sich darauf verständigen." Das - behördlich nun nicht mehr vorgeschriebene - Tragen von Corona-Schutzmasken in Beherbergungsbetrieben und Lokalen werde dann aber mit dem weiteren Rückgang der Infektionszahlen schwinden. "In ein paar Wochen wird es schon die Ausnahme sein," erwartet Stanits.
Hotellerie pro Corona-Lockerungen
Die Hotellerie begrüße natürlich die Lockerung. Die generelle Öffnung der Gastronomie, auch der Nachtgastronomie, "sieht man schon als deutliches Signal". "Es geht in die richtige Richtung - wir werden einen Frühsommer haben, hoffentlich ohne Einschränkungen", so der ÖHV-Sprecher. Die Beherbergungsbranche möchte aber "mit Bedacht, Vorsicht und Verstand" vorgehen. Womit man sehr gut lebe, sei die Empfehlung, eine Maske zu tragen. Da gibt es Gestaltungsspielraum.
FFP2-Maskenpflicht in Krankenhäusern
Pflicht ist die FFP2-Maske nur noch in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, öffentlichen Verkehrsmitteln und im Handel für den lebensnotwendigen Bedarf, also etwa in Lebensmittelgeschäften, Apotheken, Trafiken und Tankstellen. "Die meisten Hotels berichten, dass die meisten Gäste kein Problem haben mit der Maske", sagte Stanits. Teilweise gebe es aber schon Maskengegner - "eine kleine, aber sehr laute Minderheit".
"2G-Inseln" in Ferienhotellerie vorausgesagt
"In der Stadthotellerie wird man das Angebot annehmen, dass man die Einschränkungen fallen lassen kann, weil man über jeden Gast froh ist, der kommt", so der ÖHV-Sprecher. In der Ferienhotellerie werde es da und dort freiwillige "2G-Inseln" geben - in Häusern, die mit diesem "USP (Alleinstellungsmerkmal, Anm.) wohl für kleinere Zielgruppen attraktiv bleiben wollen". "Aber das wird nicht die Mehrheit sein", ist sich der Branchensprecher sicher.
Auslastung von Hotels
Bei den aktuellen Osterbuchungen sehe man noch ein deutliches Stadt-Land-Gefälle - die Auslastung der Hotels in den Ferienregionen sei um 30 bis 40 Prozent höher als in den Städten. "Wir sehen eine langsame, aber kontinuierliche Aufwärtsentwicklung seit Weihnachten, mit leichten Rückschlägen. Aber es geht stetig aufwärts - das gibt der Branche Optimismus", berichtete Stanits.
Die derzeit hochfliegende Inflation wirke sich noch nicht dämpfend auf die Buchungen aus. "Das wird in diesem Sommer vielleicht noch nicht so stark durchschlagen - wir werden es merken, aber nicht in dem großen Ausmaß." Der Branchenvertreter schätzt, dass sich das "in die nächste Wintersaison verlagern wird".
Touristen aus Übersee
Weiterhin Sorge bereiten die Fernmärkte: Obwohl Fluggesellschaften ihr Langstreckenprogramm aktuell ausbauen, bleiben Touristen aus Übersee nach wie vor weitgehend aus - das trifft vor allem die Stadthotellerie, die hauptsächlich von dieser Gästegruppe lebt. In Fernost und Asien herrsche Zurückhaltung wegen Corona, in den USA und Australien wegen des Kriegs in der Ukraine, berichtete Stanits. "Dort meidet man Europa aus Angst vor einem Krieg. Dort sind 800 Kilometer nichts." Insgesamt werden Reiseentscheidungen extrem kurzfristig getroffen. "Also für den Sommer lässt sich noch überhaupt nichts sagen", so der Branchensprecher.
(APA/Red)